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  • CD-Regale

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 15.01.2024 in Musik, Selbermachen

    Zwei frühere - auch selbst gebaute - Kinderschreibtische wurden um CD-Regale ergänzt.

    Audio-Möbel vorher, Bild: Martin Kohlhaas + 4 Bilder
    Audio-Möbel vorher, Bild: Martin Kohlhaas

    In meinem neuen Zimmer haben die alten Kinderschreibtische eine neue Funktion als Audio-Tisch bekommen. Unter den Tischen gab es viel ungenutzten Platz und gleichzeitig keinen Ort für die CDs. Von unserer neuen Küche gab es noch Einiges an Restmaterial und daraus wurde ein kleines Wochenend-Projekt.

    Die Aufteilung der Böden ergab sich aus den verfügbaren Reststücken (Das Material für die volle Breite hat nur für zwei Böden gereicht).

    Beim Aufbau habe ich einfach alle Teile stumpf verschraubt, da beide Regale in die Schreibtische eingestellt wurden. Damit ist alles auch wieder schnell demontierbar - falls sich in Zukunft andere Ideen ergeben.

    Das alte Audio-Möbel, welches genau auf die Breite des damals vorhandenen Mixers gebaut war, hat jetzt übrigens Platz bei K2 gefunden (ebenfalls für Plattenspieler und Musik-Technik).

  • Wohnungen #4

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Freitag, 20.01.2023 · 2 Kommentare

    eine kleine Serie über ehemalige Wohnungen

    Wohnen am Wielandplatz, Bild: Martin Kohlhaas + 4 Bilder
    Wohnen am Wielandplatz, Bild: Martin Kohlhaas

    Letzte Wohnung in dieser Serie ist die Wohnung am Wielandplatz über dem legendären „WC“, dem Wieland-Café bei „Walli“. Hier fehlen mir noch komplett die Anfangs- und Enddaten. Fakt ist, ich bezog die Wohnung Studierender, die im Ausland waren. Das war die erste - und einzige - Wohnung in der ich allein gewohnt habe. Im Rahmen der Möglichkeiten habe ich mich mit gebrauchten und selbstgebauten Möbeln schön eingerichtet.

    Die Zeit in der Wohnung kann nicht sehr lang gewesen sein. Auf jeden Fall habe ich meinen 21. Geburtstag dort gefeiert.

    Der Blick aus dem Fenster ging auf den (sehr schmalen) Hof - im Sommer standen dort Tische vom Café. Die Wohnung ging nach hinten raus, es gab also keinen Bllick auf den Platz. Den habe ich durch ein historisches Foto (gekauft bei Held gleich umdie Ecke) in die Küche geholt. Eine Außenaufnahme aus der Zeit habe ich nicht gefunden.

  • Wohnungen #3

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 18.01.2023 in Wohnen · 1 Kommentar

    eine kleine Serie über ehemalige Wohnungen

    Küche in der WG Breitscheidt-Straße 29, 1994/1995, Bild: Martin Kohlhaas + 5 Bilder
    Küche in der WG Breitscheidt-Straße 29, 1994/1995, Bild: Martin Kohlhaas

    Vom 1. September 1994 bis 31. Mai 1995 wohnte ich in einer Vierer-WG in der Rudolph-Breitscheidt-Straße 29. Es handelte sich um die Dachwohnung. Aus heutiger Sicht ist es schon krass zu sehen, welche Bruchbuden damals vermietet wurden – wobei das heute (für WGs) wieder nicht viel anders aussieht. Eine Etage tiefer gab es noch eine WG – alle Acht studierten an der Fakultät Gestaltung. Kreatives Chaos war an der Tagesordnung.

    Die Adresse hatte zwei große Vorteile: direkte Nähe zur Uni und eine Telefonzelle an der Kreuzung Ecke Berkaer Straße direkt vorm Haus.

    Außenaufnahmen des Hauses aus der Zeit habe ich nicht gefunden ebensowenig Ausblicke aus dem Fenster, aber die waren auch nicht wirklich spektakulär.

  • Wohnungen #2

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 16.01.2023 in Wohnen · 2 Kommentare

    eine kleine Serie über ehemalige Wohnungen

    Wohnung in Erfurt 1992/93, Bild: Martin Kohlhaas + 7 Bilder
    Wohnung in Erfurt 1992/93, Bild: Martin Kohlhaas

    Mit dem Ende des zweiten Semesters Raumplanung an der HAB endete auch der erste Teil meines Studiums und ich musste zum Zivildienst. Damit endete auch die Zeit im „Jakob“.

    Nächste Etappe war eine Wohnung in Erfurt in der Georgsgasse. Die genauen Anfangs- und Enddaten muss ich nochmal genauer nachforschen. Jedenfalls handelte es sich um eine verlassene Wohnung über einem Plattenladen, die ohne Mietvertrag bewohnt wurde. Die Einrichtung ware größtenteils zusammengesammelt oder selbst gebaut.

    In dieser Zeit habe ich wohl auch viel an meiner Mappe für die Bewerbung zum Architekturstudium (so dachte ich damals) gearbeitet. Den Bildern ist anzusehen, dass ich da nicht alleine gewohnt habe - jedenfalls hatten wir es ganz gemütlich.

  • Wohnungen #1

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Freitag, 13.01.2023 in Wohnen · 3 Kommentare

    eine kleine Serie über ehemalige Wohnungen

    Zimmer im Wohnheim Am Jakobsplan WS 1991/92 und SS 1992, Bild: Martin Kohlhaas + 6 Bilder
    Zimmer im Wohnheim Am Jakobsplan WS 1991/92 und SS 1992, Bild: Martin Kohlhaas

    Meine erste Wohnung nach dem Auszug zu Hause war ein Wohnheimzimmer im Studentenwohnheim Am Jakobsplan in Weimar. Das Zimmer hatte die Nummer 11221 und ging „hach hinten raus“ - also mein Blick über das Goethe-Schiller-Archiv auf den Webicht.

    Wir waren im Zimmer zu dritt, wobei die anderen beiden oft nicht da waren.Das blaue Rennrad gibt es heute immer noch. Die Plattensammlung ist etwas gewachsen. Insgesamt würde ich sagen, sieht es heute meist etwas ordentlicher aus :)

    Der Mietvertrag lief von 1. Oktober 10091 bis 31. Juli 1992.

  • Renovierung macht Geschichte sichtbar

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 07.11.2022 in Wohnen · 1 Kommentar

    Einblicke in die Bauzeit unseres Hauses

    Fundstück: Teil der Weimarischen Landeszeitung vom 22. Juli 1904, Bild: Martin Kohlhaas + 2 Bilder
    Fundstück: Teil der Weimarischen Landeszeitung vom 22. Juli 1904, Bild: Martin Kohlhaas

    Im Rahmen der Renovierung eines Zimmers haben wir die alten Fußbodendielen entfernt, um einen neuen Fußboden zu verlegen. In der Schüttung zwischen den Deckenbalken haben wir zerknüllte Zeitungsfragmwente von 1904 gefunden. Teilweise waren diese nicht mehr lesbar, in einigen Fällen aber durchaus noch auseinanderzufalten und mit spannendem Inhalt. Mit etwas Ruhe versuche ich, auch die anderen Teile demnächst mal noch zu fotografieren und den einen oder anderen Artikel abzutippen.

  • Sonnenstrom

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 16.05.2022 in Energie

    Seit Anfang April haben wir eine Stecker-Solaranlage für das Büro installiert.

    Stecker-Solaranlage während der Montage, Bild: Martin Kohlhaas + 2 Bilder
    Stecker-Solaranlage während der Montage, Bild: Martin Kohlhaas

    Die Anlage kommt von Hello Yuma – Yuma Front (680) und war an einem Samstagnachmittag installiert. Auch die Anmeldungen im Marktstammregister und beim Netzbetreiber waren recht einfach zu machen. Seit dem erfreue ich mich an den Diagrammen, die der Stecker FritzDect 210 permanent aktuell liefert.

    Die monatliche Auswertung ist ab jetzt in unseren Verbrauchsdiagrammen ergänzt. Im April hatten wir einen errechneten Eigenverbrauch von über 70%.

  • Hasenstall-Rückbau

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Donnerstag, 03.02.2022 in Selbermachen

    Vor 5 Jahren habe ich einen Hasenstall gebaut - und jetzt wieder demontiert.

    Rückbau Hasenstall, Bild: Martin Kohlhaas + 3 Bilder
    Rückbau Hasenstall, Bild: Martin Kohlhaas

    Nachdem leider beide Zwergkaninchen verstorben sind, war der Stall nicht mehr nötig und der Platz kann wieder anderweitig genutzt werden.

    Wie so oft bestätigte sich auch hier wieder die Erfahrung, dass der abriss immer viel schneller geht, als der Aufbau. Letzterer dauerte ein Wochenende mit mehreren Nachbesserungen im Laufe der Zeit. Der Abriss war in einer guten Stunde erledigt. Immerhin lassen sich alle Materialien noch in anderen Projekten weiterverwenden.

  • Private Verkehrswende

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 27.09.2021 in Mobilität

    Diesen Sommer haben wir uns endgültig von unserem privaten PKW verabschiedet.

    Auto wird abgeholt (August 2021), Bild: Martin Kohlhaas
    Auto wird abgeholt (August 2021), Bild: Martin Kohlhaas

    Es war ein Abschied auf Raten. Letzten September war die Hauptuntersuchung fällig und der Kostenvoranschlag steigerte die Motivation einen Schlussstrich unter dieses Kapitel zu ziehen. Es folgte die Abmeldung am 13. Oktober 2020.

    Darauf folgte ein gutes halbes Jahr in der Hoffnung, das Fahrzeug noch irgendwie zu etwas Geld zu machen. Zunächst hatte die Werkstatt Ankäufer in Aussicht gestellt, was sich bis ins Frühjahr nicht erfüllte.

    Dann haben wir uns selbst mit einer Anzeige auf einer Gebrauchtwagenplattform versucht. Schlussendlich, die Geduld am Ende und keine Lust den Jahrestag des abgemeldeten Autos noch zu erleben, der Anruf beim Autoverwerter.

    Diese holte dann am 9. August das Auto ab. Mögen nun noch viele nützliche Ersatzteile ihren Weg in andere Fahrzeuge finden.

    Soweit zum Abschied. Nun zum Anfang: gleich im Oktober erfolgte die Anmeldung bei teilAuto.

    Motivation für die Autoausleihe

    • Fahrten in Gebiete ohne gute Bahnanbindung (z.B. Weimar–Dankmarshausen) und zu Zeiten, wo der Bahntakt sowieso mies ist
    • Fahrten mit der ganzen Familie (zu dritt/viert) zu den Eltern, wo der Bahnpreis den Leihpreis weit übersteigt.
    • Transportfahrten zum Gartenmarkt (wären auch über Lastenrad machbar - demnächst mal den Leihservice der Stadt Weimar testen)
    • Fahrten zum Tierarzt (Vorort von Weimar)

    Erkenntnisse nach fast einem Jahr Autofreiheit

    • Wenn kein Auto in der Garage steht, benutzt man weniger ein Auto. In unserer Nähe sind so viele teilAuto-Stationen, dass immer eine spontane Leihe möglich wäre.
    • Wären die Bahnangebote bzw. die ÖPNV-Vernetzung häufiger und günstiger, dann würden noch mehr Gründe für Autofahrten entfallen.

    Wir haben also eine neue Qualität der Mobilität entdeckt und ich für meinen Teil bin froh, mich nicht mehr um ein eigenes Auto kümmern zu müssen. ADAC, Versicherung und Steuern als Einzelposten sind damit auch vom Tisch und es ist viel mehr Platz in der Garage für Fahrräder, Hänger usw.

    Am Jahresende gibt es die tatsächlichen gefahrenen Kilometer auf der Verbrauchsseite zu finden.

  • Braucht Weimar einen Radentscheid? Offenbar ja.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Sonntag, 11.04.2021 in Mobilität, Weimar

    2019 stellte ich mir die Frage hier im Blog und kam zum Schluss, dass mit dem Radverkehrskonzept ein Konzept für Weimar vorliegt und ein Radentscheid daher nicht nötig sei.

    Auftakt Radentscheid Weimar
    Auftakt Radentscheid Weimar

    Im Beitrag schrieb ich auch, dass keine Forschritte erkennbar sind, und die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes nicht kommunikativ begleitet wird. Drei Jahre später nun, nach eingehenden Analysen des Radverkehrskonzeptes, nach Rückschritten für eine Verkehrswende (Beispiel: Sophienstiftsplatz), nach aktuellen Patzern im Umgang mit der Sperrung es Ilmradweges und dementsprechend schlechten Perspektiven für substantielle Fortschritte für den Radverkehr in Weimar wurde die Frage nach einem Radentscheid für Weimar nun offenbar mit JA beantwortet.

    Am 14. April 2021 gibt es ein Online-Auftakttreffen. Dazu gab es folgende Einladung:

    Hallo Fahrradbegeisterte und Interessierte an einer nachhaltigen Mobilitätswende in Weimar!

    Worum geht`s beim Auftakt für einen Radentscheid in Weimar?
    Wir wollen ein Bürger:innenbegehren für ein fahrradfreundliches und lebenswerteres Weimar, in dem alle von jung bis alt sicher und komfortabel mit dem Rad & zu Fuß von A nach B kommen, starten.
    Du fragst dich, was ein Bürger:Innenbegehren ist? Infos dazu gibt's beim Auftakttreffen oder hier:
    https://www.adfc.de/artikel/radentscheide-in-deutschland-1/

    Wer sind wir?
    Aktuell sind wir eine bunt gemischte Gruppe von Einzelpersonen aus verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen, die sich in den letzten Monaten Gedanken gemacht haben, wie der Radentscheid Weimar aussehen kann. Jetzt brauchen wir euer vielfältiges Mitwirken!

    Wann geht’s los?
    Darum laden wir Euch herzlich zum Auftakttreffen am 14. April 2021 um 20 Uhr ein, um gemeinsam Vision und Ziele zu entwickeln und eine Orga-Gruppe für die Umsetzung eines Bürger:innenbegehrens auf die Beine zu stellen.
    https://meet.jit.si/radentscheid-ymr

  • Radverkehr in Weimar

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 13.01.2020 in Mobilität, Weimar · 2 Kommentare

    Wie ist der Umsetzungsstand des Weimarer Radverkehrskonzeptes?

    Illustration Radentscheid / Social, Header, Bild: Martin Kohlhaas
    Illustration Radentscheid / Social, Header, Bild: Martin Kohlhaas

    Im März letzten Jahres hatte ich nach einer Partydiskussion zum Thema Radentscheid recherchiert und dabei auch das Radverkehrskonzept 2030 der Stadt Weimar behandelt.

    Unter der Teilüberschrift „Was tun?“ hatte ich drei Punkte aufgelistet:

    • bessere Aufbereitung des 68seitigen Dokuments
    • interaktives Tracking der Maßnahmen
    • als Radfahrende sichtbar werden (z. B. Critical Mass)

    Da die Critical Mass in Weimar bisher immer noch nicht richtig funktioniert, habe ich nun den Schwung des Jahresbeginns genutzt, um die Idee hinter den ersten beiden Punkten anzugehen. Unter atelier-virtual.de/radverkehr-weimar/ habe ichalle Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept herausgezogen und diese auf einer Karte eingetragen (Stichwort Aufbereitung). Per E-Mail habe ich radfahrende Bekannte gebeten, den Umsetzungsstand der jeweiligen Maßnahmen zusammenzutragen.

    Innerhalb von sehr wenigen Tagen konnte ich für 25 von 31 Maßnahmen einen Status eintragen (Stichwort Tracking).

    Vielen Dank dafür an alle, die so schnell reagiert haben.

    Erwartung vs. Ergebnis

    Ich hatte das Ergebnis in etwa so erwartet. Mir scheint es allerdings so zu sein, dass es radfahrbezogene Baumaßnahmen an Stellen gab, die gar nicht im Radverkehrskonzept standen. Und auf der anderen Seite gibt es – das zeigten auch die Rückmeldungen – noch ganz viele Stellen mehr, die in Weimar problematisch sind.

    Nächste Schritte

    • Ganz konkret wird diese Liste im ADFC-Weimar beim Aktiventreffen im Februar (4.2.2020, 18:30 Uhr, Kipperquelle) diskutiert werden.
    • Dabei ist ein Ziel, eine Rückmeldung der Stadt zum aktuellen „Fortschritt“ zu bekommen.
    • Ich würde die Maßnahmenseite gerne um zwei Kategorien erweitern: Wunschliste (Rückmeldungen zu weiteren Problemstellen) und Positiv-Beispiele (so es die denn gibt)

    Der Abschlussbericht zum Radverkehrskonzept trägt das Datum Dezember 2017 und ist damit jetzt ziemlich genau zwei Jahre alt. Wenn die Jahreszahl 2030 im Titel als Zielmarke dienen soll, dann bedeutet das noch 10 Jahre Zeit. Ich finde das gleichzeitig viel und wenig Zeit.

    Viel Zeit, wenn ich die doch recht überschaubare Liste von 31 Maßnahmen dagegenhalte, von denen16 Maßnahmen in der Freigabe von Einbahnstraßen – also verkürzt gesagt der Montage eines Zusatzschildes – bestehen.

    Wenig Zeit, wenn ich den Fortschritt der letzten zwei Jahre auf die kommenden zehn Jahre projiziere. Wenig Zeit auch, wenn ich das Ziel – Verbesserung des Radverkehrs – im Kontext der notwendigen Klimaschutzbemühungen (Reduzierung des verbrennergebundenen Individualverkehrs) sehe.Ginge es danach, dann müssten viel mehr Maßnahmen in diesen zehn Jahren umgesetzt sein.

    Vielleicht bringt das neue Jahr hier etwas Dynamik in die Sache.

  • Wir haben keine Zeit mehr …

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 21.08.2019 in Klima · 1 Kommentar

    Diese Präsentation von Professor Will Steffen (Wikipedia) ist vom 27. Juni 2018. Der Vortrag dauert knapp eine Stunde und gibt eine wirklich knappe Zusammenfassung der Klimakatastrophe (aus australischer Sicht). Er schafft es besonders gut, klarzumachen, dass wir nur ein „System“ Erde haben. Machen wir das kaputt, ist es kaputt. Er zeigt deutlich die Unterschiede der 1,2°, 2° bzw. 4°-Szenarien auf. Sommer 2018 noch mit dem Hinweis, dass die Zeit knapp ist und 2020 der Höhepunkt des CO2-Ausstoßes erreicht sein muß (wer die Nachrichtenlage verfolgt weiß, wie es darum steht). Das 1,5°-Ziel sieht er (und er bezieht da seine KollegInnen mit ein) nicht mehr erreichbar. 2° wäre möglich, wenn jetzt gehandelt würde. In einer „4°-Welt“ bleiben noch bewohnbare Lebensräume für geschätzt 1 Milliarde Menschen (aktuelle Weltbevölkerung 7,5 Mrd.).

    Dieser Vortrag ist wirklich gut erzählt und eventuell sogar für nicht englischsprachige Menschen in wesentlichen Punkten zu verstehen. Der Vortrag ist über ein Jahr alt und alle Messungen und weiteren Forschungsergebnisse seit dem haben die Prognosen übertroffen, teilweise in Dimensionen (Eisschmelze Grönland, Permafrost Arktis).

    Leider gibt es keine adäquate Berichterstattung.

    Update 21.02.2020: Dank Crowdfunding gibt es jetzt eine professionelle deutschsprachige Übersetzung und Vertonung des Vortrages.

  • Apfelernte 2019

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 05.08.2019 in Essen & Trinken, Selbermachen, Selbstversorgung · 1 Kommentar

    Nachdem wir in den letzten Tagen aus heruntergefallenen Äpfeln bereits mehrere Gläser Apfelmus eingekocht hatten, Apfelkuchen gebacken und Äpfel gedörrt war klar, dass wir uns dieses Jahr bei der Verarbeitung etwas anderes einfallen lassen müssen.

    Ein Teil der Apfelernte 2019, Bild: Martin Kohlhaas + 4 Bilder
    Ein Teil der Apfelernte 2019, Bild: Martin Kohlhaas

    Unser Apfelbaum hing so voll wie noch nie und seit etwa zwei Wochen fielen verstärkt Äpfel herunter. Der Plan war also, möglichst alle Äpfel am Wochenende abzunehmen und Saft zu pressen. Eine Presse bekommt man bei GRUENE LIGA ausgeliehen.

    Hier das Ergebnis: 45 kg Äpfel ergaben knapp 15 Liter Saft. Der reine Verarbeitungsaufwand (Presse montieren, vorbereiten, Äpfel durchleiern, Saft kochen, abfüllen, Presse demontieren/reinigen) hat uns zu dritt für drei Stunden beschäftigt. Dazu kamen ein Vormittag für das Pflücken sowie mehrere Stunden, um im Haus alles wieder sauber zu machen.

    Ab sofort werden wir jede Kiste Apfelsaft mit ganz anderer Wertschätzung aus dem Laden nach Hause tragen.

  • Es ist nicht der Klimawandel.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 24.07.2019 in Klima · 1 Kommentar

    „Der Klimawandel zerstört unsere Wälder.“, „Der Klimawandel lässt die Gletscher schmelzen.“

    Kurz vor 12, Bild: Image by PublicDomainPictures from Pixabay
    Kurz vor 12, Bild: Image by PublicDomainPictures from Pixabay

    Das ist eine verkürzte Sichtweise. Und es ist eine Sichtweise, die suggeriert, dass man/wir gegen diesen anonymen „Klimawandel“ nichts tun können.

    Doch die Klimakatastrophe ist eine Folge. Sie ist eine Folge von menschengeschaffenen Bedingungen und menschenverursachten Schäden. Der Wald stirbt wegen ungeeigneter Forstwirtschaft, wegen fehlender Diversität. Der Wald stirbt, weil Menschen ihn schwächen. Und wenn etwas durch Menschen verursacht ist, dann kann diese Ursache auch durch Menschen wieder beseitigt werden.

    Die Gletscher schmelzen wegen des Treibhauseffekts. Der Treibhauseffekt ist eine Folge massiven CO2-Ausstoßes. Der massive CO2-Ausstoß ist eine Folge unserer kapitalistisch geprägten Lebensweise, der Industrie, des Konsums, des Verkehrs. Und wenn der CO2-Ausstoß durch Menschen verursacht wird, dann kann diese Ursache auch durch Menschen wieder beseitigt werden.

    Wir sind der Klimakatastrophe nicht per se ausgeliefert. Nicht, bis die Kipppunkte überschritten sind. Nicht, bis autonome Verstärkungskreisläufe die Regie übernehmen.

    So lange noch haben wir die Möglichkeit, den menschlichen Faktor der Ursachen zu mindern. Wie lange dieses „so lange noch“ dauert, ist sehr vage. Es wäre also nur logisch, eher früher als später mit effektiven Maßnahmen zu beginnen. Wenn wir den Kipppunkt bemerken, dann hat er schon stattgefunden.

    Die Zeit zu handeln ist jetzt.

  • „Verdammt, die Welt geht wirklich unter“

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 23.07.2019 in Klima

    Die Erkenntnis sickert langsam durch. Diesmal hat es Raphael Thelen erwischt, der seine Gewahrwerdung auf T-Online publiziert hat.

    Symbolbild Presseschau, Bild: Martin Kohlhaas
    Symbolbild Presseschau, Bild: Martin Kohlhaas

    Der Essay erschien am 21.07.2019 und wird in meiner Twitter-Timeline hoch- und runter verlinkt. Die Quelle T-Online mach Hoffnung, dass die Reichweite auch andere Blasen erreicht.

    In unserer durch Medien geprägten Welt habe wir „alles“ schon gesehen. Scheinbar jede Art des Weltuntergangs wurde bereits von Emmerich und Co. verfilmt. Wir haben alle Dystopien schon in Büchern durchgespielt.

    Was im Moment passiert kommt mir so vor, wie der Moment, wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger haut. Wie, wenn man sich beim Kochen schneidet. Wie, wenn man doch an den zu hei0en Topf gefasst hat. „Es tut ja doch weh!“ „Es blutet ja echt!“ „Das ist ja wirklich heiß!“ Wir machen wieder Realitätserfahrungen und - siehe Thelen - stellen fest, dass die echten Dystopien ganz trocken als wissenschaftliche Aufsätze ohne CGI daherkommen. Diese Verbindung zwischen der „Theorie“ auf der einen Seite und den Bildern auf der anderen haben wir noch nicht hergestellt. Die Katastrophe hat für uns die Gesichter von Bruce Willis, Brad Pit oder Jake Gyllenhaal. Den Filmdreck, das Filmblut und die Special Effects projizieren wir auf die Bilder von Waldbränden oder ertrunkenen Geflüchteten - nicht wirklich.
    Die Katastrophe ist schön. So ein Gletschersee oder Schlittenhunde, die über Wasser laufen sind vor allem eines: fotogen. Wir bringen das nicht mit uns zusammen. Wir müssen diese Bilder zu unserer Realität machen. „Ja, das brennt wirklich!“ „Ja, das schmilzt wirklich!“ „Ja, diese Hitzewellen sind nicht lebenswert!“ „Ja, die Dürre macht unsere Landwirtschaft, unsere Wälder kaputt!“

    Meine Eltern sind kurz nach dem zweiten Weltkrieg geboren. Die Umstände waren zu Beginn scheiße aber für den Rest des Lebens wurde alles immer besser. Meine Generation hat es bis jetzt „schön“ aber unsere Prognose ist Scheiße. Ich würde das nicht als die bessere Wahl bezeichnen - vor allem mit Blick auf unsere Kinder. Ich kann diesen „Wohlstand“ nicht mehr genießen. Er ist Fake. Ein Kartenhaus, durch das nur noch nicht der richtige Windstoß fuhr.

    Das Mantra „Wir können jetzt noch etwas tun“ macht sich fest an des Prognoselinien zur Erreichung des 1,5°-Ziels die sich stetig dem Lot nähern (Grafik: IPCC carbon emission pathway to limit warming to 1.5 degrees). Die Beschreibungen der notwendigen Anstrengungen für einen gesellschaftlichen Umbau erreichen momentan ebenfalls filmische Dimensionen um den Bogen zum Anfang wieder zu schließen. Ein Marschallplan für das Klima, Anstrengungen wie vor der Mondlandung usw. werden als notwendig aufgerufen.

    Cut. Das Messer ist durch den Finger gegangen. Wir haben den Schnitt schon gesehen und die ersten Blutstropfen. Der Schock unterdrückt noch den Schmerz. Gleich wird es schlimm aber wir sind noch nicht auf dem Weg, das Pflaster zu holen.
    Die Klimakrise geht nicht weg. Sie ist kein Film, den wir abschalten können, kein Buch, was irgendwann ausgelesen ist (oder weggelegt werden kann, wenn es zu unangenehm wird). Das ist die Perspektive eines privilegierten Mittvierzigers - Weltschmerz aber auf solider Grundlage.

    Für einen Achtzehnjährigen sieht die Perspektive wohl anders aus. Greta Thunberg hat in ihrer wieder sehr präzisen Rede in Berlin am 19.7. um Hilfe gebeten. „We cannot do this alone. We beg you for help.“. Unsere Kinder brauchen uns. Diesmal nicht für Hausaufgaben, Liebeskummer oder einen Umzug.

    Wir werden gebeten – an jedem Freitag – den in der Politik Verantwortlichen zu zeigen, dass Sie handeln müssen aber speziell und nochmal mit Nachdruck in der Aktionswoche vom 20. bis 27. September zu weltweiten Klimademonstrationen. Lassen wir sie nicht allein. Nebenbei ist das die größte Selbsthilfegruppe zum Ertragen all der frustrierenden Nachrichten.

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