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  • Pro Art @ Zwiebelmarkt 2014

    Man beachte den jungen Mann ganz rechts am Sax.

    Weitere Videos im Kanal von Lufimusic.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Donnerstag, 13.11.2014 in Kinder, Musik

  • Wir müssen das Vertrauen verlernen

    Die Annahme, dass Software gut ist und man sie immer folgenlos installieren kann, ist falsch.

    Zwei Anekdoten aus dem Urlaub: Kind 1 versucht seit Tagen seine Musikbibliothek aufzuräumen, Alben zu sortieren usw. (ein Vorhaben, welches ich schon seit längerem Aufgegeben habe) - doch iTunes ist zickig. Benennt man die Dateien auf der Platte um und hat sie dort alle schön geordnet und zieht sie dann wieder ins itunes, dann wird alles wieder geändert (man muss eben wissen um die Hintergründe von id3-Tags vs. Dateinamen und die Konsequenzen, wenn man itunes seine Bibliothek selbst verwalten lässt). Das Vertrauen, das die Software schon im Sinne des Anwenders arbeitet ist eben falsch, da man nicht weiß, was die Entwickler für Anwendungsfälle im Sinn hatten und ob diese mit den eigenen Anwendungsfällen übereinstimmen.

    Anekdote zwei von Kind 2: Es gibt einen Game-Boy-Emulator für iOS, mit dem man Pokemon und Mario Kart und die anderen Klassiker auf dem iPod spielen kann. Die Software gibt es nicht über den offiziellen App-Store, sondern wird über eine Website runtergeladen. Um sie zum Laufen zu bringen, muss man sein Systemdatum zurücksetzen auf irgendwas vor 2012. Daraufhin gehen dann bestimmte Websites nicht mehr (alle mit https-Zertifikaten) und alle Dienste, die an die Apple-ID gekoppelt sind. Auch hier wieder Frust, ewige Fehlersuche (man denkt ja nicht an das Datum) und das Grundproblem, das man auf die Richtigkeit der Anweisungen für die Installation vertraut.

    Jetzt ist es einfach, sich über die Kinder lustig zu machen, doch wie oft hat man selbst schon mal eben schnell eine App installiert, ein kleines Spiel weil es auf twitter jemand gepostet hat – immer ohne die Folgen zu kennen – wir vertrauen einfach darauf, das schon alles gut ist.

    In Zeiten der Totalüberwachung müssen wir aber diesen vertrauensseligen Umgang mit Software ändern. Wir müssen leider grundsätzlich davon ausgehen, dass es eben nicht gut ist, dass wir uns Spähsoftware auf das Gerät laden, dass jedes neue Programm mindestens ein neues Sicherheitsrisiko darstellt.

    Was ist also zu tun?

    • Wir müssen von „EarlyAdoptern“ zu „DoubleCheckern“ werden. Vor der Installation von irgendwas also in die Foren gehen und gucken, ob es dort schon Berichte gibt. Wenn nicht, dann ist es eben zu früh für eine Installation.
    • Wir müssen die Hypes aussitzen lernen, einfach mal ignorieren, was alle toll finden und abwarten. Wir brauchen nicht alles sofort und überall.
    • Wir müssen wieder trennen lernen zwischen tatsächlichen Bedürfnissen an wichtigen, notwendigen Werkzeugen und schneller Triebbefriedigung durch App-Happen.

    Vielleicht ist das Werkzeug-Bild gar nicht so schlecht. Wie in der Werkstatt müssen wir unseren Werkzeugkasten immer mal wieder aufräumen. Was bleibt sind Hammer, Säge, Zange und Zollstock. Auf den bunten Plastekram aus der Krabbelkiste des Baumarktes haben wir als Heimwerker mit Erfahrung ja auch verzichten gelernt.

    Ich glaube, dass dieses Misstrauen gegenüber Software notwendig ist. Ich frage mich, ob es notwendig ist, dieses auf weitere Teile von „Technik“ auszudehnen. Und ich frage mich, was das für Auswirkungen auf das Vertrauen zu Menschen hat.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Samstag, 09.08.2014 in Kinder, Technik, Überwachung · 4 Kommentare

  • Börsday bei Nördkids

    Kind2 hat Geburtstag und statt Topfschlagen gibts Computerspiel mit passendem TiSchört.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Donnerstag, 10.07.2014 in Kinder

  • Familie

    Es ist mal wieder kompliziert.

    Zur Zeit geht es um Beteiligung. Konkret, um die Beteiligung der Jungs am Familienleben. Nicht dem Familienleben, was Spaß macht, also zusammen essen, Filme gucken, Tischtennis spielen, solche Sachen eben. Nein, es geht um die Beteiligung an dem, was diese spaßigen Sachen erst ermöglicht – die doofen Sachen: einkaufen, kochen, abwaschen, Frühstücksbrote schmieren, Rasen mähen, Wäsche waschen, Wäsche aufhängen, Wäsche abnehmen – ihr versteht, was ich meine: Hausarbeit.

    Die kriegen alles gemacht. Bringen ab und zu mal die leeren Flaschen runter und gehen auf Anfrage mit einkaufen. Aber machen nichts von selbst.

    Beim Computerspielen werden echte Energien freigesetzt, da wird echt Aufwand getrieben. Weiterbildung (YouTube), Training, Wettkämpfe und so weiter. Seit der Lektüre von Jane McGonigal weiß ich, dass die Belohnungssysteme in Computerspielen gut funktionieren, transparent sind und berechenbar und deshalb auch einen Teil des Reizes der Spiele ausmachen.

    Welche Belohnung Möglichkeiten habe aber ich. Das Konzept Taschengeld hat bei uns nie so richtig gezündet. Die Jungs haben ja alles. Klamotten zahlen wir bei Bedarf, Geld für mal ein Eis zwischendurch bekommt jeder ebenfalls nach Bedarf und für größere Anschaffungen (mal eine neue Pro-Gamer-Maus) gibt es das Geburtstags-/Weihnachts-/Oster-/etc-Geld von Omas, Opas und so weiter. Also eine schlechte Stellschraube.

    Lob? Interessiert es wirklich jemanden dafür gelobt zu werden, dass man den Müll runtergebracht hat? Zumal wir die Jungs ja grundsätzlich trotzdem lieb haben auch wenn sie es nicht tun. Also auch wertlos und nicht zu vergleichen mit einem Diamant-Status bei LOL (wenn es sowas gibt).

    Muss es aber für diese ganz normalen Hausarbeiten wirklich Belohnung geben? Ist das nicht etwas, was einfach gemacht werden muss, wie Duschen oder Zähneputzen? Auch da erwartet man kein Lob dafür und es muss gemacht werden egal ob man Bock drauf hat oder nicht.

    Das heißt also letztendlich: Haushaltsplan schreiben und verdonnern? Da gibts doch bestimmt tolle WG-Organisations-Apps, wo die einzelnen Aufgaben tournusmässig verteilt werden können – das könnte den spielerischen Aspekt bringen und bringt die Erinnerungen auf die Geräte, die die Jungs sowieso ständig in der Hand haben.
    Vorerst ratlos.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Donnerstag, 22.05.2014 in Kinder

  • Minecraft scheint abgelöst

    ein kurzer Status aus dem „Kinderzimmer“

    … der Trend der letzten Wochen heißt LoL. Schön, dass die Zeit heute darüber schreibt, dann kann man es auch den Großeltern erklären.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Donnerstag, 12.12.2013 in Kinder, Spielen

  • Als das Internet noch Neuland war

    "The Kid's Guide to the Internet," - ein Erklär-Video von 1997 - großartig.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 13.08.2013 in Internet, Kinder

  • Da ist was im Gange

    Bildungsrevolution 2.0

    Es ist ja keine Neuigkeit mehr, dass man zu den meisten Themen bei Wissensbedarf im Internet fündig wird und auch dass es bei Youtube Unmengen von Tutorials und Lehrvideos zu sehen gibt. Der aktuelle Wunsch unseres Großen, Java programmieren zu lernen, führte uns zu „iTunes U“ wo namhafte Universitäten Vorlesungen frei anbieten. Und siehe da – Treffer.

    Was ich allerdings nicht ahnte, war, welche Klientel sich dort offenbar rumtreibt. Offenbar ist unser Spross nicht der einzige Jugendliche, der schonmal vorab in den Hörsaal schaut. Wäre doch die „normale“ Schule nur halb so inspirierend …

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 04.03.2013 in Kinder, Schule, Studium · 1 Kommentar

  • Ich will doch nur spielen

    Im Moment beschäftigen mich zwei Bücher: „Netzgemüse“ von Tanja und Johnny Haeusler und „Reality is broken“ von Jane McGonigal. Beide Titel drehen sich um das Thema Spielen.

    Reality is broken

    Jane McGonigal beschäftigt sich mit der Frage, warum es immer mehr Menschen in Spielwelten zieht. Sie definiert, was ein Spiel ausmacht und stellt verschiedene Spieletypen vor.

    Was zieht mich (und offenbar viele andere) lieber in ein Spiel, als meiner Arbeit (im Büro oder im Garten oder im Haushalt) nachzugehen? In den vier Punkten, die ein Spiel definieren (Ziel, Regeln, Feedback-System und Freiwilligkeit) gibt es ein paar Sachen, die sich gut auf meine eigene Erfahrung bzw. die Beobachtungen bei meinen Jungs übertragen lassen. Einer Aufgabe, die ich mir selbst ausgesucht habe, gehe ich viel enthusiastischer nach, als einer Aufgabe, die mir übertragen wird. Bekomme ich Feedback zu Zwischenständen, dann motiviert mich das beim weitermachen. Spielen heißt nicht nur rumdaddeln, (was auch wichtig ist). Oftmals heißt Spielen, sich besonderen Herausforderungen zu stellen, schwierige Rätsel zu lösen (ich erinnere mich noch an die Monate in Myst …) oder besondere Fähigkeiten zu entwickeln (z.B. es die Reaktionsfähigkeit beim Autorennen). All das wird in der Schule im Beruf auch gefordert. Aber eben gefordert und nicht motiviert. Der Ansatz in „Reality is Broken“ ist, zu lernen, was (gute) Spiele ausmacht, und wie man die Mechanismen der Spieleentwicklung auf Aufgaben in der Welt übertragen kann. Der Titel ist von 2011 und einige Sachen scheinen mir z.B. durch die vielen nützlich/spielerischen Apps auf smartphones bereits schon umgesetzt. McGonigal will aber nichts weniger als die Welt retten, indem wir die globalen Aufgaben als ein großes Spiel, eine Riesen Challenge angehen.

    „Jane McGonigal: Besser als die Wirklichkeit!“ - das Buch auf Deutsch bei JPC

    Netzgemüse

    Nach der ganzen Theorie wird es beim Netzgemüse richtig lebensnah. Viele der Beispiele aus dem Familienleben der Haeuslers (2 Jungs, 10 und 13 Jahre) lesen sich wie Mitschriften unseres Alltags (2 Jungs, 11 und 14 Jahre). Das Buch bestätigt mich in eigenen Erfahrungen und Einschätzungen und zeigt, das manches Bauchgefühl bisher ganz gut war. Auf der anderen Seite ist es eine prima Vorlage, um mit den eigenen Eltern über die Mediennutzung der Enkel zu reden und die entsprechenden Argumente schwarz auf weiß bei der Hand zu haben. Nicht zuletzt habe ich nun endlich eine Quelle, auf die in Elternabenden (wenn es wieder um facebook, etc.) geht verwiesen werden kann. (zur Website netzgemuese.com)

    Mein Lieblingskapitel ist aus aktuellem Anlass das minecraft-Kapitel, daraus ein kleines Zitat: „… Und so bekamen wir Eltern eines Tages unser erstes virtuelles Geschenk. Es war schwer zu schätzen, wie viele Stunden Arbeit (ja, Arbeit – also das was ansonsten weder in der Schule noch im Haushalt besonders beliebt schien) in die beiden Projekte geflossen waren, die uns der Sohn präsentierte, doch es müssen einige gewesen sein. …“ (S. 213) Bei mir war es kein Weihnachts-, sondern ein Geburtstagsgeschenk - von beiden Jungs. Der Tisch steht jetzt in unserer Welt an zentralem Platz und bietet immer eine Gelegenheit für ein kleines Verweilen, wenn die echten Blumen schon längst verwelkt sind.

    Und hier noch ein paar Links zu ausführlicheren Rezensionen, z.B. bei Indiskretion Ehrensache oder bei nics bloghaus.

    Update 4.3.2012

    TED-Talk von Jane McGonigal

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 05.02.2013 in Kinder, Literatur, Spielen · 4 Kommentare

  • You can’t tell

    Was macht das Kind, wenn es stundenlang am Computer sitzt?

    Man kann es nicht wissen. Egal ob Recherche für Hausaufgaben, Schreiben eines Aufsatzes, Musik hören, Videos schauen, spielen – die Optik ist immer die Gleiche. Pauschale Kommentare wie „Du sitzt ja schon wieder am Computer“ bringen da auch nichts. Das einzige Mittel für einen Überblick ist es, sich selbst mit an den Monitor zu setzen, sich zu beteiligen und zu interessieren.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 14.01.2013 in Kinder

  • Eltern und Kinder auf facebook

    … wenn beide Generationen befreundet sind

    Die einen wollen kontrollieren, die anderen müssen aufpassen, dass sie sich nicht gehen lassen, oder geht es auch anders? Ein Artikel zur Eltern-Kind-Kommunikation in sozialen Netzen bei t3n.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Freitag, 07.12.2012 in Internet, Kinder

  • Eltern und Internet

    Was macht man mit den Heranwachsenden, die den ganzen Tag nur auf facebook sein wollen?

    Die zwöfte Auflage des digitalen Quartetts brachte wirklich gute Diskussionsanregungen zu Themen, die für uns mit zwei Jungs (11 und 14 Jahre) auch gerade topaktuell sind. 

    Wieviel Kontrolle muss sein? Wo muss man Freiräume geben? Zugriffszeiten beschränken? Inhalte beschränken? Die Rolle der Schule? Wo kann man selbst noch was lernen? Und alles sehr angenehm unaufgeregt diskutiert, wobei man merkte, dass hier Experten aus eigener Erfahrung berichteten.

    Ein Anlass für dieses Thema war sicher das Erscheinen, des Buches Netzgemüse – Aufzucht und Pflege der Generation Internet, welches sicher in Kürze zur weiteren Information auf unserem Nachttisch liegen wird.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 28.11.2012 in Internet, Kinder

  • Der Velowalker wird 10

    Vor einiger Zeit hatte ich mich schonmal zu den notwendigen Anschaffungen für Eltern geäußert. Heute kommt ein Teil dazu.

    Wenn es um die absolut notwendigen Sachen geht, dann gehört ein Laufrad dazu. Wir haben uns 2004 für den Velowalker entschieden - damals gab es Laufräder kaum, so dass wir nach langem Suchen im Internet bestellt haben. Heute sehe ich Laufräder in allen Varianten - aus Holz, Metall, mit Bremsen, große, klein, etc. überall. Unser Teil steht im Keller und wartet auf die Enkel - und so gehe ich mal davon aus, dass wir auch den 20. Geburtstag mitfeiern werden können. Wenn dass nicht mal nachhaltig ist.

    Das Foto entstand bei einem Urlaub in Schweden, wo wir dank Laufrad auch längere Wanderungen machen konnten.

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 06.11.2012 in Kinder

  • »Fremdspielen«

    Ein neuer Kinderzimmertrend macht mich echt ratlos. Eine aktuelle Lieblingsbeschäftigung ist es, sich Videos anzusehen, auf denen andere Computerspiele spielen und diese dabei kommentieren.

    Ich will mal versuchen, das für mich auseinanderzudröseln: Wenn ich ›in Echt‹ LEGO baue oder Fußball spiele, dann mache ich das selbst, erreiche irgendein Ergebnis und kann dann hinterher darauf stolz sein oder nicht. Das ist die althergebrachte ›normale‹ Ebene.

    Jetzt kann ich beides auch am Computer spielen. Also ich baue LEGO mit dem Lego Digital Designer, das hat verschiedene Vorteile, z.B. unendlich viele Steine und keine Unordnung im Zimmer. Lernen tue ich dabei trotzdem was, schließlich habe ich auch alle Objekte selbst gebaut, kann diese fotografieren und hinterher als mein eigenes Werk umherzeigen. Letztendlich kann ich die virtuellen Modelle sogar echt nachbauen. Spiele ich Fußball am Computer, dann kann ich nur lernen, gut Fußball am Computer zu spielen, also die richtigen Tasten schnell genug in der richtigen Reihenfolge zu drücken. Mag sein, dass noch etwas Strategie dazugehört, was auch immer. Spiele ich mit meinen Kumpels Fußball am Computer kann ich immerhin sagen, ob ich gewonnen habe oder nicht und mich dementsprechend darüber freuen. Das sind Beispiel für die ›Ebene 2‹, so will ich das mal nennen.

    Und jetzt kommt das Neue: Ich sitze am Computer und schaue mir ein Video an, wo andere am Computer Fußball spielen, oder Minecraft, oder Sims, oder, oder. Ich sehe also, wie gut die anderen das Spiel beherrschen oder nicht. Ich kann mir ein paar Spielzüge abschauen oder sehen was die bauen aber eigentlich lernen kann ich dabei nix. Also nur Zeitvertreib (nett ausgedrückt). Der Punkt der Übersetzung vom ›Fremdspielen‹ zum ›Selbstspielen‹ findet ja nicht statt. Die beisten beobachteten Spiele hat man ja nicht selbst auf dem Rechner, kann also die beobachteten Erfahrungen gar nicht selbst machen und damit bewerten. Das ist dann also eine dritten Ebene.

    Letztendlich kann dabei doch nur Leere zurückbleiben: Ich erbringe keine eigene Leistung, weder real noch virtuell (wobei ich das Bauen eines virtuellen LEGO-Modells durchaus als reale Leistung ansehen würde). Ich kann also nur sagen ›Ich hab’ da mal wen gesehen, der in Minecraft das und das gebaut hat …‹. Das ist ganz schön armselig. Eine Art von Selbstbestätigung läßt sich dadurch nicht beziehen. Die Möglichkeiten zum Angeben in der Klasse lassen sich nur daraus beziehen, dass man etweder möglichst krasse Spiele gesehen hat oder ›alle‹ Minecraft-Videos oder so und mit enzyklopädischem Wissen über alle vorkommenden Sprüche glänzen kann.

    Worin unterscheidet sich nun diese Freizeitbeschäftigung vom Fernsehen meiner eigenen Kindheit? Meiner Erinnerung nach gab es da auch einige/etliche sinnlos verbrachte Nachmittage mit Tennis (Boris, Michael und Steffi), Golf (super entspanned) und Vorabende mit Serien wie ›Ein Colt für alle Fälle‹, ›Hart aber Herzlich‹, ›Die Abenteuer des Dick Turpin‹, ›A-Team‹ usw. – alles rückblickend wohl auch keine Sternstunden des Bildungsfernsehens.

    Das ›Fremdspielen‹ hat diese Form der Unterhaltung ersetzt. Klassisches Fernsehen gibt es bei uns so gut wie nicht. Ein Unterschied ist aber sicherlich die Art des Zugangs, sowohl zeitlich wie auch räumlich. Während ich damals immer ins Wohnzimmer musste, was immer unterschwellige Kontrolle mit sich brachte, können die Jungs heute per iPod/Pad und Laptop im ganzen Haus zu jeder Zeit auf ihre Videos zugreifen. Einen Überblick über die Menge der dabei verdaddelten Zeit haben dann weder sie selbst noch ich. Vielleicht ist hier ein Ansatzpunkt: einfach mal den WLAN-Router umpositionieren und die Schlafetage vom Netz trennen, dann muss zum abhängen vorm Bildschirm wieder das Wohnzimmer herhalten, wobei man dann immermal selbst einen Blick über die Schulter werfen kann, um zu sehen, was da läuft.

    The evil web site: http://gronkh.de/lets-play

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Sonntag, 31.07.2011 in Kinder, Medien

  • Kinderkram

    ... an die zukünftigen Eltern

    Kurz vor Weihnachten ist wieder die Zeit zum gründlichen Kinderzimmer-Aufräumen. s muss Platz gemacht werden für Neues. Wie immer bei solchen Aktionen wird bei uns radikal aussortiert. Sachen zum verschenken, Sachen zum wegschmeißen. Es bleiben aber immer die gleichen Sachen übrig. Und das bringt mich zu heutiger Liste der Spielsachen, die es sich lohnt für Jungs zu kaufen:

    • Lego
    • Cuboro
    • Anker

    Mehr braucht Junge nicht. OK, dazu kommen dann noch Gesellschaftsspiele aller Art und alles, womit man Krach machen kann, Trommeln usw. aber egal ob Playmobil oder Technikbaukästen, Experimentiersets oder Zauberkästen, letztendlich verstaubt alles in der Ecke – bis auf o.g. Sachen. Zugegeben das sind nicht die billigsten Sachen. Anker haben wir z.B. nie gekauft weil zu teuer. Denn - wie bei Lego oder Cuboro - ein Grundkasten allein macht keinen Spaß. Man hat immer zuwenig Steine. Hätten wir aber das ganze Geld für den Schrott konsequent seit den dritten Geburtstagen in diese drei achen gesteckt, könnten wir jetzt Universen, Städte, was auch immer in Größenordnungen damit bauen.

    Also zukünftige Väter von Jungs. Kauft gleich richtig! 

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Sonntag, 20.12.2009 in Kinder

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