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Climate Facts
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 29.04.2019 in Film, Klima, Medien
Dokumentation des britischen Tierfilmes und Naturforschers Sir David Attenborough
Diese Dokumentation lief in der BBC am 18. April 2019 fast zur Hauptsendezeit (21:00). Über die Website der BBC leider außerhalb des Königreiches nicht zu sehen, dafür aber bei Youtube.
Auch wenn der knapp einstündige Film hier englischsprachig ist, empfehle ich ihn auch wenn man nicht alles versteht - viele Bilder sprechen für sich.
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Extinction Rebellion
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 29.04.2019 in Klima
Hintergrundbericht bei klimareporter.de
Artikel: „So plant "Extinction Rebellion" den Aufstand fürs Klima“ von Christian Mihatsch vom 26.04.2019
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Die Wiese
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 23.04.2019 in Kino, Klima, Medien, Wald
Filmtipp – auch für Heuschnupfengeplagte
In Weimar im Moment noch im Lichthaus an Wochenenden zu sehen. Dieser Film macht deutlich, welche „Wunder“ uns umgeben und was wir verlieren werden, wenn alles so weitergeht wie bisher. Unbedingte Empfehlung - und danach mit #FridaysForFuture oder #ExtinctionRebellion auf die Straße, um einen Handlungswechsel zu erreichen.
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Dies ist ein Protestsong …
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 12.04.2019 in Medien, Musik
… oder eigentlich eher eine Ansage! Zum ersten Mal heute bei #fridaysforfuture auf der Demo gehört. Ich finde es gut, dass die Bewegung auch künstlerisch eine eigene Sprache entwickelt und wünsche dass die Kraft noch lange reicht.
(Je mehr Popkultur ins Spiel kommt, desto näher kommt dann auch der Kapitalismus, der es bisher noch immer geschafft ha, jede Subkultur in H&M-T-Shirts zu verwandeln …)
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Autofrei
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 02.04.2019 in Klima, Mobilität
In meinem Geburtsjahr 1973 gab es wegen der Ölkrise in Westdeutschland staatlich verordnete autofreie Sonntage*. Wäre es jetzt – wegen der Klimakrise – nicht an der Zeit, diese wieder zu beleben?
Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums des Zusammenkommens der Deutschen Nationalversammlung in Weimar am 6. Februar 2019 waren weite Teile der Innenstadt abgeriegelt. Viele Bekannte haben das als wohltuende Ruhe empfunden.
Was spricht für zeitlich (und räumlich) begrenzte Fahrverbote?
- Gewohnheitsmäßige Autofahrende werden für einen Tag gezwungen, diese Gewohnheit zu verlassen. Sonntag mal nicht die zwei oder vier Kilometer zum Backshop und zurück. Das gibt sicher zu denken. Eventuell nehmen dann einige mal das Rad und nehmen diese Abwechslung auch positiv wahr. Dennoch würde dieser Punkt wieder die „Verzicht-Diskussion“ befeuern.
- Eine autofreie Zeit könnte neue Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen. Passt das Wetter, werden vermutlich Leute mit Rollerskates und Skateboards durch die Straßen fahren, andere Fuß- oder Federball spielen, eventuell sogar Picknick machen. Diese Situationen sind in Weimar nicht ganz unbekannt. Während der Genius-Loci-Wochenenden sind immer wieder Straßen und Plätze autofrei. Am beeindruckendsten fand ich (2018?) die Wirkung der (auto)-leeren Steubenstraße, die damit ausnahmsweise auch mal zum Verweilen einlud.
Gefunden aber nicht selbst miterlebt habe ich noch die Inliner-Nacht am 19.09.2008, bei der die Straßen rund um den Weimarhallenpark am Abend für Autos gesperrt waren.
Ein großer Teil der Verkehrsflächen ist für Menschen in der Stadt nicht nutzbar bzw. wird auch als gefährlich wahrgenommen. (Siehe Illustration von Karl Jilg bei utopia.de) Man hetzt über Ampeln (weil die Grünphasen zu kurz sind), ein gemütliches Sitzen im Café am Stadtring ist undenkbar (deshalb gibts da auch keine). Autofreie Zeiten/Zonen geben diese Flächen den Menschen zurück und ermöglichen vielfältigere Nutzungen.
* Laut Wikipedia fanden tatsächlich nur drei echt autofreie Sonntage statt.
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Diskussionshandzeichen „Zustimmung“, Bild: Ausschnitt aus PDF. Quelle: http://www.kommunikationskollektiv.org PDF mit Erläuterungen zu den Diskussionshandzeichen. Noch mehr Informationen und Material beim Kommunikationskollektiv.
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Braucht Weimar einen Radentscheid?
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 18.03.2019 in Klima, Mobilität · 2 Kommentare
Was ist ein Radentscheid und was passiert in Weimar hinsichtlich Radverkehrsinfrastruktur?
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Illustration Radentscheid / Social, Header, Bild: Martin Kohlhaas Zunächst zu Begrifflichkeit. Radentscheide tauchen in schöner Regelmäßigkeit in meinen Timelines auf (z.B. https://www.radentscheid-frankfurt.de/, https://volksentscheid-fahrrad.de/, https://radentscheid-darmstadt.de/, https://radentscheid-rostock.de/) mit Bitte um Teilnahme an Unterschriftensammlungen. Doch was ist das? Nach meinen Recherchen handelt es sich um Initiativen, die auf kommunaler oder Landesebene mit den Mitteln der Bürgerbeteiligung (Bürgerbegehren, Bürgerentscheid) erreichen wollen, dass Entscheidungen auf die politische Agenda gesetzt werden. Diese Initiativen sind in der Regel parteiunabhängig organisiert, es gibt Maßnahmenkataloge, Ziele etc. (Beispiele für die Formulierung von Zielen siehe Aachen oder Rostock).
Ist das was für Weimar? Was ist eigentlich der Stand in Weimar?
In Weimar gibt es im Rahmen der Lokalen Agenda 21 ein Radverkehrskonzept seit 1997 ergänzt durch einen Grundsatzbeschluss zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2008 (beschlossen 2009). Im Jahr 2016 gab es ein Bürgerforum zur Aktualisierung der Schwerpunkte und Ziele und zuletzt im Januar 2018 einen einstimmigen Beschluss des Stadtrates zum Radverkehrskonzept.
Da scheint also schon alles in die richtige Richtung zu laufen. Es ist allerdings nicht ganz einfach, sich inhaltlich einen Überblick zu verschaffen. Rund um die Pläne zur Umgestaltung des Sophienstiftsplatzes (Shared Space vs. Ampeln) gab es wieder mehr Beiträge rund um das Thema zu finden.
Wenn ich den Rathauskurier nach den Begriffen Radverkehr oder Fahrrad durchsuche (Suche in PDF-Ausgaben von 2019, 2018 und 2017), dann finden sich diese in 11 von 50 Dateien und dann in drei Kategorien:
- im Bereich aus den Fraktionen bei B90/Die Grünen mit Forderungen oder Berichten zu Anfragen im Stadtrat
- zum Thema Fahrradsicherheit (Forderung nach Beleuchtung, Fahrradmarkierung …)
- zum Thema Stadtradeln
Auf der Website der Stadt finden sich das Radverkehrskonzept und ein paar weitere offizielle Dokumente, aber darüber hinaus keine aktuellen Informationen.
Auf der Website des ADFC-Weimar gibt es eine Meldung von März 2018.
Fahrradklima
Parallel wird vom ADFV alle zwei Jahre im Fahrradklima-Test die Stimmung zum Radfahren via Online-Fragebogen eingeholt. Zahlen für Weimar gibt es aus der Befragung von 2016 (Gesamtbewertung 4.2). Die Ergebnisse der Befragung von 2018 werden für Frühjahr 2019 erwartet.Und nun – Radentscheid?
Ich denke Weimar braucht keinen Radentscheid. Was Weimar braucht ist eine nachvollziehbare Kommunikation mit regelmäßigen Updates. Es kommen ja immer wieder neue Bürger*innen in die Stadt, oder Leute kommen frisch mit dem Thema Radfahren in Berührung (z.B. weil die Kinder in die Schule fahren) oder Leute werden durch FridaysForFuture inspiriert, auf das Fahrrad umzusteigen oder es zumindest häufiger im Alltag zu nutzen. Wer sich dann informieren will hat es nicht leicht, sich auf den aktuellen Stand zu bringen. Und nicht zuletzt ändern sich die Rahmenbedingungen und damit die Bewertung von notwendigen Maßnahmen von Jahr zu Jahr.
Was tun?
- Das Radverkehrskonzept 2030 ist ein 68seitiges eher sperriges Dokument. Es könnte eine knackige Aufbereitung gebrauchen, in der die geplanten Maßnahmen besser erkennbar sind - eventuell Online als Website mit interaktiver Stadtkarte etc.
- Das Radverkehrskonzept 2030 ist ein totes Dokument. Was fehlt ist ein Tracker über Maßnahmen, die schon abgeschlossen sind, Maßnahmen, die gerade in Arbeit sind, Maßnahmen, die in Planung sind (mit Zielzeit) usw. (so etwas wie der SZ-Koalitionstracker könnte helfen, einen schnellen Überblick zu haben)
- Mitmachen.
- Als RadfahrerIn kann jedeR Probleme oder Mängel im Thüringer Radwegenetz online melden - das geht auch in der Radroutenplaner-App.
- Wir können zeigen, dass wir viele sind. Mit Critical-Mass-Veranstaltungen besteht die Chance, dass die Bedürfnisse der Radverkehrsteilnehmer*innen auch mal in der Presse landen (nicht nur als Forderungen nach Helmpflicht …).
… und wir können diejenigen unterstützen, die sowieso Lobbyarbeit „pro Rad“ machen (z.B. ADFC) - oder bei Wahlen prüfen, wer sich für mehr und besseren Radverkehr einsetzt und entsprechend unsere Kreuzchen machen - zum Beispiel am 26. Mai zur Wahl des Stadtrates.
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„KlosterNews“ war unsere Fridays for Future.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 14.03.2019 in Klima
Eine Schülerzeitung als politische Intervention im Gymnasium zwischen Januar 1990 und Mai 1991.
Worum geht es? Was war KlosterNews?
Ein Gruppe von Schülerinnen und Schülern am Gymnasium in Schleusingen (zunächst noch Erweiterte Oberschule) haben in Eigeninitiative eine Schülerzeitung gegründet und während ihrer 11. und 12. Klasse zehn Ausgaben produziert. (Mehr Info und Download im verlinkten Artikel)
Was ist die Verbindung zu Fridays for Future?
Zunächst einmal sind beide Phänomene auf der großen Ebene nicht miteinander vergleichbar. Aber dann irgendwie doch! Uns haben die Umstände genervt. Wir gingen wilden Zeiten zur Schule. Alles änderte sich – unser Gesellschaftssystem wurde aufgelöst. Neue Regeln bildeten sich erst (z.B. Thüringer Schulgesetz). Alte Regeln wurden wertlos. Wir haben uns in dieser Situation selbst organisiert, die Verhältnisse beobachtet und kommentiert. Für die Verbreitung unserer Beobachtungen nutzten wir das, was uns an Medien zu dieser Zeit zur Verfügung stand. Wir waren kreativ, subversiv, trotzig und hatten trotz ernster Themen und Botschaften eine Menge Spaß. Wir wurden seitens der Schulleitung bekämpft – und haben trotzdem nicht aufgegeben.
Was ist die Erkenntnis – fast 30 Jahre danach?
Wir haben einen Kanal gefunden, vielmehr, wir haben uns einen Kanal er-funden, um unseren Frust zu artikulieren. Das war eine großartige Erfahrung an Selbstwirksamkeit. In der Redaktion waren wir nicht allein. Wir waren verschieden in unseren Ansichten und Themensetzungen aber wir konnten gemeinsam diskutieren und handeln. Wir konnten die Themen setzen, die wir haben wollten – in einem Umfeld, in dem unsere Stimme nicht vorkam.
Wenn ich im Moment Fridays for Future erlebe, bin ich bewegt und begeistert. Aus meiner Erfahrung von damals heraus binn ich sicher, dass alle Beteiligten etwas fürs Leben lernen. Anmeldung von Demos, Organisation von Veranstaltungen, Auseinandersetzungen mit Lehrer*innen und der Schulleitung, Position beziehen und vertreten, Mobilisierung und Werbung, Erstellung in Info-Material und Kommunikation – alles selbstständig und selbstwirksam.
Diese Erfahrung wird bleiben – auch wenn die Bewegung langfristig verschwindet.
Ich bin skeptisch über den weiteren Verlauf und erreichbare Ergebnisse, aber ich möchte optimistisch sein, denn es gibt keine Alternative.Ich hoffe – und freue mich – auf einen „summer of climate action“ auf #hambibleibt und #kohleaustiegjetzt, auf #tempo130 und #autofreiestadt. Mehr #mitdemradzurarbeit und hoffentlich irgendwann endlich der #weltfrieden!
Die Zeit ist wieder einmal reif und war nie besser. #actNowDieser Artikel erscheint am Tag vor dem globalen Global Climate Strike For Future am 15.03.2019.
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KlosterNews - 29 Jahre danach
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 13.03.2019 in Medien, Schule
Die legendären ersten zehn Ausgaben jetzt wiederveröffentlicht.
Die Schülerzeitung „Kloster-News“ startete im April 1990 an der „Max-Greil-Oberschule“ Schleusingen, heute „Hennebergisches Gymnasium Georg Ernst“ Schleusingen. Die Publikation entstand in Eigeninitiative von rund zehn Schülerinnen und Schülern der 11. Klassen. In der Folge erschienen bis Mai 1991 zehn Ausgaben mit jeweils 16 bis 22 Seiten in einer Auflage von bis zu 250 Exemplaren. Das Projekt endete mit dem Abitur der Beteiligten.
Inhaltlich setzte sich das Blatt mit Themen der Schule (Schulessen, Internat), Umweltthemen (Verpackungswahnsinn im Westen, Müll in Schleusinger Gewässern, Vorstellung von Umweltakteuren) sowie den politischen Themen der Zeit (Irakkrieg, Thüringer Schulgesetz, Medien) auseinander. Berichte von Schüleraustauschen und Klassenfahrten, die Vorstellung von Musikbands, Songtexte, Umfragen, Krimis, Preisrätsel, Witze, Comics und eine Seite, die die Lehrerschaft bespielen durfte, rundeten den Inhalt ab. Die Beiträge der Zeitung wurden teils sehr kontrovers aufgenommen. Es gab mehrere Gespräche zwischen Redaktion und Schulleitung. Ein Verbot der Zeitung stand zwischenzeitlich im Raum, war jedoch aufgrund der Eigenfinanzierung und Selbstorganisation nicht umsetzbar. Ein inhaltliches Highlight war sicherlich das Interview mit Mr. Tagesthemen Hanns-Joachim Friedrichs, einem ehemaligen Schüler in Schleusingen, in Ausgabe 2.
Technisch entstand die Zeitung mit den Mitteln der Zeit. Die Beiträge wurden mit Schreibmaschine oder den ersten verfügbaren Heim-PCs getippt. Die Textspalten wurden ausgedruckt und im Klebesatz zusammengefügt. Zeichnungen wurden per Hand ergänzt. Die fertig montierte Seite wurde dann per Kopierer vervielfältigt. Besonders beliebt waren die Wochenenden vor der Veröffentlichung, wenn die gesamte Redaktion die 9 × 250 Blätter (2250 Blatt) kopieren, sortieren und zusammenheften musste - Papierstau und leerer Toner inklusive. Zwischen Ausgabe 1 und 10 lässt sich unsere steigende Erfahrung und Professionalität ablesen.
Die Zeitung wurde über den Verkaufspreis von 2 DM sowie den Verkauf von Werbeflächen an Schleusinger Händler und Firmen finanziert.
Alle Ausgaben können hier heruntergeladen und mit dem Abstand der Jahre wieder und neu gelesen werden. Nachfolgend die Inhaltsverzeichnisse in Kurzform zur Orientierung.
Ausgabe 1
Redaktionsschluss 17.04.1990, 18 Seiten
- In eigener Sache
- Protokoll der ersten Redaktionssitzung
- Wahl '90 – Lehrer des Vertauens
- Das aktuelle Interview (Herr A)
- Horo(r)skope
- Das Ministerium der globalen Operation (
MGO) - Folge 1 - Die Legende Lew Jaschin
- Rätselseite
- Wildfire - das Porträt
- Aus Wissenschaft und Kultur
- Erotikseite
- Impressum
Ausgabe 2
Redaktionsschluss Mai 1990, 16 Seiten
- In eigener Sache
- Gedanken eines DDR-Militärs zur Zukunft der Grenztruppen (Interview)
- Max Greil - das Porträt
- Interview mit Hanns-Joachim Friedrichs (am 30.05.1990)
- Das Ministerium der globalen Operation (MGO) - Folge 2
- Deine Sterne für den nächsten Monat
- Rätselseite
- Impressum
Ausgabe 3
Redaktionsschluss 30.07.1990, 18 Seiten
- In eigener Sache
- Das Welcome Comic, Teil 1
- Ende gut - alles gut? Nachbetrachtung Abi-Ball und Abi-Taufe
- Freizeit - freie Zeit - wofür?
- Der neue Chef - das Porträt (neuer Schuldirektor)
- Die Umweltschützer - Greenpeace
- Regionalmeldungen
- Midnight Oil - Bandvorstellung/Songtext
- Horoskope
- Rätsel
- Das Ministerium der globalen Operation (MGO) - Folge 3
- Pinnwand
- Impressum
Ausgabe 4
Redaktionsschluss 19.09.1990, 16 Seiten
- In eigener Sache
- Die aktuelle Umfrage
- Die Umweltschützer - Interview mit Leiter des UNESCO-Biosphärenreservates Vessertal
- der digtator - Organ der Lehrerschaft
- Dire Straits - das Porträt
- Horoskope
- Hast Du das nötig Hajo - verzerrter Bericht über Friedrich-Besuch in westdeutschem Journal
- Regional aktuell
- Pinnwand
- Krimi „Tag der Verschwörung“
- Rätsel
- Der Klubkeller in den Fängen einer machthungrigen Clique
- Impressum
Ausgabe 5
Redaktionsschluss 22.10.1990, 18 Seiten
- In eigener Sache
- Bürgermeister Schleusingen - das Porträt
- Unsere Vertrauenslehrer
- Fahrt nach Plettenberg
- der digtator - Organ der Lehrerschaft
- Die Umweltschützer - Robin Wood
- Regionalmeldungen - Essensanbieter Schulessen
- Impressum
- The Rolling Stones - Bandvorstellng/Songtext
- John Lennon
- Billy Joel
- „Der schwarze Truck“ - Krimi
- Die aktuelle Umfrage
- Horoskope
- Rätselseite
- Pinnwand
- Songtext Midnight Oil Antarctica
Ausgabe 6
Redaktionsschluss 03.12.1990, 22 Seiten
- Wenn sich nichts mehr dreht … Frankreichs Schulen unter Streikwelle
- Frust - wann platzt die Bombe
- Ankündigung KlosterTV
- Bernd Winkelmann, Kandidat Neues Forum - das Porträt
- Mehr als Schwarz-Rot-Gold - Vera Wollenberger, B90 - Die Grünen
- Pinnwand
- M. M. Westernhagen
- Fleetwood Mac
- Horoskope
- Jean Claude van Damme
- der digtator - leer
- Die aktuelle Umfrage
- „Das Faß“ - Krimi
- Der kleine Prinz - Buchvorstellung
- Umfrage
- Rätsel
- Schwachsinn
- Impressum
- Witze
Doppelausgabe 7 + 8
Redaktionsschluss 28.01.1991, 18 Seiten
- Jahrhundertbau vollendet (Mädcheninternat)
- Gegen das Vergessen - Wird der Krieg zur Normalität?
- Nestler gegen Nestler
- Nichts genaues weiß man nicht - Gespräch im Kultusministerium wegen Thür. Schulgesetz
- Paris-Reise
- Impressum
- Die KlosterNews-Redaktion - das Porträt
- Horoskope
- Grönemeyer
- Rätsel
- Pro und Kontra Schulfasching
- Karl der Käfer - Umweltsongtext
- „Das Faß“, Krimi Teil 2
- der digtator - wieder leer
- Scheißseite
- Stoppt den Krieg!
Ausgabe 9
Redaktionsschluss 04.03.1991, 16 Seiten
- Still a long way to go - Verständigung gut - Verständnis schwer (USA-Reise)
- „Guten Morgen, jetzt gibt's Ärger!“
- in eigener Sache
- Quo vadis, Georg? (neuer Schulname)
- Abi-Taufe im Bierzelt
- Impressum
- Klostermethoden im Mädcheninternat
- Kocht die Schulleitung ihr eigenes Süppchen?
- Geldsorgen passé - Förderverein füllt leere Kassen - wie wird verteilt?
- „Flüsslein klar und helle …“ - Katastrophale Müllsituation in Schleusinger Gewässern
- „Interrupt“ - Krimi
- Go Trabi go - Filmvorstellung
- Leon - Filmvorstellung
- Horoskope
- So arbeiten unsere Astrologen
- Klassenfahrt Venedig
- Die aktuelle Umfrage
- Die Scheißseite
- Konzertbericht „Lightning“
- Der Krieg ist vorbei - wir warten auf den Frieden
- Umwelttext „When the sun burns red“ - Kreator
Ausgabe 10
Redaktionsschluss 03.05.1991
- Die Sportplatzstory. Heute Teil 32: Die Anzeige
- In eigener Sache
- Tetrapak kontra Müllberg
- Demokratierückblick
- „Flüsslein klar und helle …“ - Teil 2
- We were lost in France
- Finanzskandal der Schul-High-Society
- Impressum
- Absurd (Aufsatz)
- Gehen mit den Zwölfern die Ideen?
- Essen wie Gott in Deutschland - Leserbrief zum Schulessen
- Phil Collins
- Motörhead in Suhl
- Die drei Kreuze
- Homo Motorapoiens
- One Night in Paradise (Bericht vom ersten KlosterNews-Pressefest)
- Sprüche
- Das „Ernst-Buch“ der Rekorde
- „Das Faß“ Krimi Teil 3
- Horoskope
- Leserbrief aus Berlin
- Skandal - Leak der Mathe-Prüfungsaufgaben
- Allerletzte Seite
- KlosterNews Ausgabe 1 (pdf, 24209 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 2 (pdf, 21285 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 3 (pdf, 28788 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 4 (pdf, 45529 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 5 (pdf, 36142 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 6 (pdf, 47954 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 7+8 (pdf, 42905 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 9 (pdf, 42104 Kb)
- KlosterNews Ausgabe 10 (pdf, 55400 Kb)
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#Scientists4Future in der Bundespressekonferenz
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 12.03.2019 in Klima, Medien, Politik
Ich glaube ich musste mehrfach die Luft anhalten bei dieser Pressekonferenz. Bisher habe ich noch keine BPK-Ausgabe gesehen, bei der so Klartext geredet wurde.
Ein ganz klarer Aufruf an uns alle, mehr für den Klimaschutz zu tun – aber vor allem an die Politik, endlich Ihre Hausaufgaben zu machen und effektiv mit dem Handeln zu beginen.
Hier noch der Link zum heutigen Beitrag von Jung und Naiv, wo das Video dankenswerterweise herkommt.
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Protestieren!
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 22.01.2019 in Politik · 1 Kommentar
Protest von Massen beinhaltet auch immer Vielfalt der Einzelmeinungen.
Im November 2010 schrieb ich im Blogpost Wie protestieren? „… größer die Masse ist, die Überschneidung mit den eigenen Gedanken und Vorstellungen immer weiter abnimmt. Auch wenn man im Grunde einer Meinung ist, so gibt es doch immer mehr Nuancen und Argumente, denen man sich nicht anschließen kann oder möchte.“
Da muss ich mich korrigieren bzw. ergänzen. Im letzten Halbjahr war ich auf mehreren Demos. Und ich bin mir sicher, dass ich weder bei „Unteilbar“ (250.000 TeilnehmerInnen), noch bei „Wir für Magdala“ (< 100?), „Kohle stoppen“ (26.000), „Wir haben es satt“ (35.000) mit allen TeilnehmerInnen in allen Punkten einer Meinung wäre.
Ich bin toleranter geworden und gleichzeitig intoleranter.
Toleranter gegenüber Vielfalt auf Demos. Ich begegne unterschiedlichsten Meinungen und Haltungen. Manche davon bringen mich zum schmunzeln, manche finde ich bedenklich, aber in der Regel doch immer bedenkenswert. So eine Demo ist bevölkert mit vielen Leuten mit viel mehr Sachwissen und Hintergrundinfo, als ich es habe. Viele Leute sind direkter betroffen als ich, haben also viel berechtigtere Interessen. Ich kann also niemandem seine Meinung absprechen. Ich kann aber durch Anwesenheit Solidarität zeigen.Gleichzeitig bin ich intoleranter geworden. Intoleranter gegen Ignoranz. Ignoranz gegen Fakten, gegen Logik, gegen Gewissheiten. Und das bringt mich auf die Straße. Wenn der Politik die wissenschaftliche Sachlage nicht ausreicht (aktuell Scheuer und Tempolimit), um Änderungen zu bewirken, dann müssen diese Änderungen eben durch Proteste wenn nicht erzwungen so wenigstens beschleunigt werden.
Es ist wichtig, seinen Körper auf die Straße zu bringen. Jede Stimme zählt! Es macht einen Unterschied, ob 10.000 oder 100.000 demonstrieren. Es macht einen Unterschied vor allem auch für die Berichterstattung. Und je größer die Anzahl der Demonstrierenden desto vielfältiger wird das Bild und eventuell vorhandene „Ausreißer“ in Extremhaltungen oder Radikalmeinungen werden in der Masse relativiert. Es ist wichtig, überhaupt zu protestieren!
Fußball oder Handball mobilisiert Wochenende für Wochenende Tausende in die Stadien und Turnhallen. Für sonstwelche Freizeitaktivitäten nehmen Leute endlose Wege und (für mich nicht nachvollziehbare) Kosten in Kauf. Leute fahren nach Hamburg ins Musical … Aber die Mobilisierung für Demos bleibt schwierig.
Also mehr direkte Mobilisierung im Bekanntenkreis. Oft höre ich den Satz „Hätte ich das gewusst, wäre ich mitgekommen“. Ich setze vielleicht bei anderen zu viel Informiertheit voraus. Schließe von der eigenen Filterblase auf Andere. Insofern lieber einmal zu viel nachfragen, als zu wenig. Wen es nervt, der kann es ja sagen.
Die nächste Demo kommt bestimmt - kommt mit!
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Tschüss Lichtblick - hallo Thüringer Landstrom
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 01.01.2019 in Energie
Seit Januar 2015 kam unser Strom von Lichtblick. Mit Januar 2019 haben wir nun zu Thüringer Landstrom gewechselt. Der Strom bleibt Öko, aber die bezahlten Gelder bleiben stärker in der Region.
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Pasta
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 30.11.2018 in Essen & Trinken
Nudeln lassen sich wirklich einfach selbst machen.
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Pastazutaten, Bild: Martin Kohlhaas Das Grundrezept (für 3–4 Personen) besteht aus
- 400 g Hartweizengries (von Spielberger) und
- 180 ml warmem Wasser.
Der Gries kommt als Berg auf den den Tisch mit einer kleinen Mulde oben. Dahinein kommt langsam das Wasser. Danach wird der Teig wirklich 10 Minuten lang per Hand geknetet. Am Ende sollte dieser eine gummiartige Konsistenz haben. Dann ruht der Teig so lange man mit dem Ansetzen der Soße zugange ist (alles ab 30 Minuten ist nach meiner Erfahrung ausreichend.)
Dann geht es für den Teig durch die Nudelmaschine und dann für etwa 3 Minuten ins Salzwasser.
Es gibt mindestens zwei Nudelmahlzeiten je Woche. Mit dieser selbstgemachten Variante sparen wir uns durch die Papierverpackung des Grieses diverse Plastikverpackungen der ansonsten gekauften Nudeln.
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Suffizienz
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, 28.11.2018 in Klima, Lexikon
„Suffizienz bedeutet, dass ich meinen eigenen Konsum stets hinterfrage. Wie viel brauche ich wirklich für ein gutes Leben? Und dass ich meinen eigenen Konsum auch daran messe, dass er global zukunftsfähig wäre. Also, dass jeder Mensch auf diesem Planeten auch so leben könnte wie ich und gleichzeitig die planetaren Leistungsgrenzen eingehalten werden.“
Tilman Santarius (Mitorganisator der Bits-und-Bäume-Konferenz 17. bis 18. November 2018) in einem Interview im Klimawende-Podcast von Greenpeace.
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Letzens konnte ich nachts echt nicht wieder einschlafen und mir gingen eine Menge Sachen durch den Kopf. Da bin ich dann aufgestanden und habe die Gedanken in meine Sprachmemos gespochen. Hier ist das Transkript - nahezu unbearbeitet. Eine Überarbeitung, Straffung und Sortierung wäre sicherlich dem Text dienlich - mir fehlt aber die Zeit.
Zwanzig Jahre sind für mich noch ein überschaubarer Zeitraum. Wir schreiben 2018 – ich bin 45 Jahre alt. Vor 20 Jahren, 1998, war ich 25. In zwanzig Jahren, 2038, werde ich hoffentlich 65 Jahre alt sein.
Vor zwanzig Jahren ist unser erster Sohn geboren, vor zwanzig Jahren gab es das Internet gerade eben so. Deshalb denke ich, dass diese *zwanzig Jahre* vielleicht ein guter Wert sind, um zurück zu schauen, wie sich denn die Welt verändert hat und daraus vielleicht Schlüsse zu ziehen, wie sich die Welt ändern könnte in den nächsten zwanzig Jahren.
Wenn ich mir die Entwicklung anschaue in Ihrer Schnelligkeit, egal in welchem Bereich – Politik, Technik, Umwelt – dann habe ich da kein gutes Gefühl. Ich kann mir vorstellen, dass *wir* als die Generation in den Geschichtsbüchern stehen, die es an die Wand gefahren hat. Die Generation, die es hätte noch ändern können. Die noch die Möglichkeit gehabt hätte, große Maßnahmen oder drastische Maßnahmen einzuleiten, um den Planeten noch bewohnbar zu halten.
Die politischen Entwicklungen rundherum zeigen also deutliche Verfallserscheinungen im Moment. Überall gibt es Separationsbewegungen, zum Beispiel *Brexit*. In vielen Ländern gehen Wahlen in Richtung Extremismus aus, siehe Brasilien gerade und Gemeinschaftseinrichtungen wie zum Beispiel die Vereinten Nationen werden von großen Playern (USA/Trump) ignoriert oder boykottiert. Und das sind für mich keine guten Voraussetzungen um zu sagen, solche großen, Gemeinschaftsleistungen erfordernden, Projekte wie der Kampf gegen den Klimawandel stehen unter einen guten Prognose.
Und wenn man sich da betrachtet als Einzelperson oder als Gruppe von wenigen, die da denken, etwas positiv verändern zu wollen, dann steht man da einerseits gegen eine Regierung, die nicht das Gefühl vermittelt, da aktiv und massiv etwas verändern zu wollen. Und dann natürlich innerhalb eines Landes, im Kontext anderer Länder bei denen man da auch nicht so einen Willen spürt. Und da ist eben die Frage, ich denke ja immer, dass man positive Visionen aufbauen muss, um sich gegen diese ganzen Dystopie zu stellen, die man ja auch lesen kann (ich lese gerade Maja Lundes „Geschichte des Wassers“) und wenn man da sich andere Beispiele heranzieht ist es eben relativ übermächtig, was man an Endzeitszenarien lesen kann. (Letztendlich auch schon seit zwanzig Jahren lesen kann).
Das heißt, wenn ich mir doch versuche zu erhalten, positive Visionen zu formulieren, in Bezug auf diesen Zwanzig-Jahre- Horizont, dann glaube ich dass man trotzdem immer weniger an eine Wirksamkeit glauben kann und zwar Wirksamkeit in zweierlei Hinsicht: einerseits die Wirksamkeit in Bezug auf Änderungen im Klimawandel, also wenn wir in Deutschland den Individualverkehr radikal einschränken würden und wenn wir in Deutschland den Flugverkehr radikal einschränken würden, wenn wir die Landwirtschaft insb. die Massentierhaltung radikal umbauen würden, dann wäre der globale Impact wahrscheinlich verschwindend gering. Und die zweite Frage ist eben die Frage der Vorbildwirkung, des Mitmachen. Ich glaube in der politischen Situation von Playern wie USA oder Brasilien, die werden darüber nur lachen, sich an den Kopf greifen. Insofern glaube ich nicht, dass man damit große Vorbildwirkungssignale setzen kann, vielleicht hier und da bei den schon Überzeugten … keine Ahnung.Wie auch immer, man muss es weiter versuchen, schon alleine für die eigene Haltung, eben genau dafür, dass man sagen kann, man hat auf der richtigen Seite gestanden, man hat es wenigstens versucht, man hat wenigstens in der Zeit, wo noch was möglich gewesen wäre was getan.
Vor zwanzig Jahren waren Youtube noch nicht vorstellbar, Netflix, AirBnB, Siri, diese Amazon-Lautsprecher usw. Das waren alles Sachen, die noch nicht da waren und so kann ich mir vorstellen, dass wir in zwanzig Jahren Fahrverbote haben werden, dass wir einen Kohleausstieg haben werden, dass wir Einschränkungen der individuellen Freiheit haben werden, so was wie Flugverbote oder Flüge nur mit ausdrücklicher Begründung oder Genehmigung. Dass wir autofreie Innenstädte haben werden, dass wir einen kostenlosen ÖPNV haben werden. Dass es einen eingeschränkten Fleischkonsum geben wird. Das kann ich mir vorstellen, aber eben wahrscheinlich - und da sehe ich das Problem - nicht aus einer Richtung heraus, dass wir das haben wollten, dass wir uns da aktive positiv dafür entschieden haben, sondern weil es einfach nicht funktioniert oder weil einfach die Ressourcen nicht da sind oder weil einfach die Landwirtschaft nicht funktioniert, weil durch Extremwetter, Trockenheiten, Überschwemmungen, es nicht möglich ist, die Landwirtschaft so aufrecht zu erhalten, wie es im Moment aussieht und dass man die wenigen Flächen, auf denen noch überhaupt was funktionieren würde dafür braucht, um eben Gemüse anzubauen und man sich die Doppelverschwendung (Flächen auf denen ich Nahrung für die Tiere anbaue und Flächen wo ich die Tiere halte, die mit der Nahrung der Tiere gefüttert werden) einfach nicht mehr leisten kann und das man sagen muss, ok wir müssen von der Tierhaltung weg und brauchen das Essen für uns selbst. Und das ist für mich der schlechtere Weg, dass es diese Änderungen gibt, die wir jetzt sozusagen eigentlich positiv haben wollen, die wir dann aber negativ kriegen werden, die dann durchgesetzt werden müssen in Form von Verboten. Da werden die Leute sich erinnern an solche Witze wie ein vegetarischer Tag pro Woche in der Fabrikmensa, weil es dann einfach Gesetz ist – Notgesetz – dass es kein Fleisch mehr gibt oder maximal Fleischzuteilung auf Karte einmal in der Woche. Und das ist nicht lustig, weil dann diese Maßnahmen/Änderungen als Einschränkungen wahrgenommen werden und nicht als Gewinn. Aber jetzt könnte man Themen noch als Gewinn an Lebensqualität einbringen, man könnte eben den Wegfall des Individualverkehrs durch einen radikalen Ausbau des ÖPNV, durch den radikalen Ausbau von Fahrradinfrastruktur zum Beispiel auch noch positiv erlebbar machen, in einer Zeit wo viele den Klimawandel in unserer Gegend noch als schön (langer warmer Sommer) wahrnehmen, wo man eben sagen kann, dass ja Fahrrad fahren noch Spaß macht und nicht eine Notwendigkeit, dass ich gar nicht mehr anders von A nach B komme, als mit dem Fahrrad. Und dann wir auch kein Investitionsplan mehr greifen der sagt, „Super, wir bauen jetzt unser Schienennetz aus“ oder „Wir fahren jetzt mit Elektrobussen zwischen Jena und Weimar und Erfurt“. So dass es eben jetzt schon die Möglichkeit gäbe, positive Szenarien zu entwickeln, auch - als ganz entscheidenen Punkt - mit dem Blick, wie kann man die Landbevölkerung einbinden, durch einen schnelle Taktung von verfügbaren Verkehrsmitteln. Wie kommt man in die Stadt, wie kommt man zum OBI, um seine Sachen zu holen, wie kann ich meine Transportsachen auch mit nach Hause nehmen. Kann ich vielleicht einfach meinen Einkaufswagen direkt barrierefrei in den Bus schieben, der genug Platz hat, genug Stellplätze? Kann ich vielleicht einfach mein Fahrrad mit in den Bus reinnehmen und habe dort Stellplätze, wie es im Moment schon in der Regionalbahn der Fall ist? Sind die Busse so groß, doppelt so groß wie heute (Schlenkerbusse), dass genügend Cargo-Zone darin ist um seine Einkäufe mitzunehmen. Muss man vielleicht die Rückgabestellen für die Einkaufswagen freigeben und zulassen, dass ich den Wagen mit in die Innenstadt nehmen kann. Solche Sachen zu denken, wenn man liest, dass jeden Tag nach Weimar rein 11.000 Leute pendeln und raus 8.000 Leute pendeln - wohin oder woher? Was müsste passieren, dass die Leute Fahrgemeinschaften bilden, bis zu Bushaltestellen oder Bahnhöfen? Was muss passieren, dass sie vielleicht auch direkt das Fahrrad nehmen? Welche Strecken sind das? Wie käme ich von Rudolstadt nach Weimar ohne das Auto nehmen zu müssen? Oder kann ich Firmen unterstützen: Wenn ich weiß, dass in Rudolstadt aus meiner Belegschaft 10 Leute aus Weimar kommen, kann ich meine Arbeitszeiten dann so legen, kann ich ein Sammeltaxi einrichten, was auch immer, dass ich denen ein Shuttle anbiete, damit die gemeinsam fahren können? Kann ich eine Firma also politisch dafür fördern, also für solche Maßnahmen Geld geben oder Steuereinsparungen geben? Damit nicht 10 Autos fahren, sondern eins. Und das eine Auto kann dann modernsten Standards entsprechen und als MitarbeiterIn bekomme ich eine Förderung, wenn ich auf mein individuelles Auto verzichte. Also die Frage, wie kann ich jetzt noch solche Änderungen als positive, als qualitätssteigernde Elemente reinbringen in die aktuelle Diskussion bevor es als Notverordnung, als Zwang, als *Enteignung* umgesetzt werden muss? Bevor Autos stillgelegt werden müssen von Staats wegen. Bevor plötzlich der Betrieb in Rudolstadt gar nicht mehr arbeitsfähig ist, zu machen muss, weil die Arbeitskräfte nicht mehr von Weimar nach Rudolstadt kommen, weil sie nicht mehr fahren dürfen und weil sie selber keine Alternativmöglichkeit haben, weil es eben keine Busse gibt, keine Bahnen, keine Sammeltaxen und sich Betrieb dann in einer schlechteren wirtschaftlichen Situation auch nicht mehr leisten kann, so etwas hinzu führen. Das heißt der Betrieb muss umziehen. Der Betrieb muss in einen Ballungsraum ziehen. Ballungsräume profitieren. Das Land wird ärmer. Das Land wir politisch extremer und die Gegensätze verstärken sich nur. Die Ballungsräume dagegen werden noch stärker mit Wohnungsproblemen zu tun haben, werden noch stärker mit Gentrifizierung in wenigen Vierteln zu tun haben. Auch dort werden die Gegensätze größer. Wir werden auch hier „gated communities“ sehen. Wir werden dann aber mehr Leute haben, die auch in die Städte einwandern, weil sie im Ballungsraum auf mehr Arbeitsmöglichkeiten hoffen. Wir werden durch diese Verdrängungskämpfe auch Steigerungen haben in der Kriminalität. Als die Städte werden dadurch auch nicht attraktiver.
Also insofern jetzt überlegen, wie könnten konkrete Szenarien aussehen? wie könnten konkrete Einzelfälle aussehen, also zum Beispiel für diese Pendlerthematik. Also warum fahren so viele Autos jeden Tag rein nach Weimar und raus aus Weimar? Wo kommen die her? Warum fahren die? Um dafür an typischen Stellen Beispielprojekte zu implementieren.
Und da kann man schon verstehen dass solche Projekte, wie das Teilauto jetzt auch Elektroautos anbietet, dass das als Luxusproblem wahrgenommen wird, weil die Person, die in Berlstädt wohnt und in Weimar an der Kasse arbeitet - sich die Frage nicht stellen kann, jeden Morgen mit dem E-Auto nach Weimar zu fahren. Und wahrscheinlich hat der Arbeitgeber blöde Arbeitszeiten, dass es nicht möglich ist, mit Öffis von Berlstädt zur richtigen Zeit nach Weimar zu fahren. Zusätzlich noch die Fragen, wo kommt der Bus an, wie muss man dann weiter. Wie lange dauert dann der Arbeitsweg? Wie kann ich auf dem Heimweg noch Wege erledigen oder den Einkauf gleich mitnehmen.
So werden die Leute weiterhin sagen: Ihr in der Stadt habt eure Luxusprobleme. Das mit den E-Autos ist doch Schwachsinn, das nutzt uns überhaupt nix. Es vertieft die Gräben, es bringt mehr Spaltung. Die Leute wählen mehr AfD und wir kommen umweltmäßig keinen Schritt weiter.
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