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Private Verkehrswende
Diesen Sommer haben wir uns endgültig von unserem privaten PKW verabschiedet.
Es war ein Abschied auf Raten. Letzten September war die Hauptuntersuchung fällig und der Kostenvoranschlag steigerte die Motivation einen Schlussstrich unter dieses Kapitel zu ziehen. Es folgte die Abmeldung am 13. Oktober 2020.
Darauf folgte ein gutes halbes Jahr in der Hoffnung, das Fahrzeug noch irgendwie zu etwas Geld zu machen. Zunächst hatte die Werkstatt Ankäufer in Aussicht gestellt, was sich bis ins Frühjahr nicht erfüllte.
Dann haben wir uns selbst mit einer Anzeige auf einer Gebrauchtwagenplattform versucht. Schlussendlich, die Geduld am Ende und keine Lust den Jahrestag des abgemeldeten Autos noch zu erleben, der Anruf beim Autoverwerter.
Diese holte dann am 9. August das Auto ab. Mögen nun noch viele nützliche Ersatzteile ihren Weg in andere Fahrzeuge finden.
Soweit zum Abschied. Nun zum Anfang: gleich im Oktober erfolgte die Anmeldung bei teilAuto.
Motivation für die Autoausleihe
- Fahrten in Gebiete ohne gute Bahnanbindung (z.B. Weimar–Dankmarshausen) und zu Zeiten, wo der Bahntakt sowieso mies ist
- Fahrten mit der ganzen Familie (zu dritt/viert) zu den Eltern, wo der Bahnpreis den Leihpreis weit übersteigt.
- Transportfahrten zum Gartenmarkt (wären auch über Lastenrad machbar - demnächst mal den Leihservice der Stadt Weimar testen)
- Fahrten zum Tierarzt (Vorort von Weimar)
Erkenntnisse nach fast einem Jahr Autofreiheit
- Wenn kein Auto in der Garage steht, benutzt man weniger ein Auto. In unserer Nähe sind so viele teilAuto-Stationen, dass immer eine spontane Leihe möglich wäre.
- Wären die Bahnangebote bzw. die ÖPNV-Vernetzung häufiger und günstiger, dann würden noch mehr Gründe für Autofahrten entfallen.
Wir haben also eine neue Qualität der Mobilität entdeckt und ich für meinen Teil bin froh, mich nicht mehr um ein eigenes Auto kümmern zu müssen. ADAC, Versicherung und Steuern als Einzelposten sind damit auch vom Tisch und es ist viel mehr Platz in der Garage für Fahrräder, Hänger usw.
Am Jahresende gibt es die tatsächlichen gefahrenen Kilometer auf der Verbrauchsseite zu finden.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 27.09.2021 in Mobilität
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Braucht Weimar einen Radentscheid? Offenbar ja.
2019 stellte ich mir die Frage hier im Blog und kam zum Schluss, dass mit dem Radverkehrskonzept ein Konzept für Weimar vorliegt und ein Radentscheid daher nicht nötig sei.
Im Beitrag schrieb ich auch, dass keine Forschritte erkennbar sind, und die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes nicht kommunikativ begleitet wird. Drei Jahre später nun, nach eingehenden Analysen des Radverkehrskonzeptes, nach Rückschritten für eine Verkehrswende (Beispiel: Sophienstiftsplatz), nach aktuellen Patzern im Umgang mit der Sperrung es Ilmradweges und dementsprechend schlechten Perspektiven für substantielle Fortschritte für den Radverkehr in Weimar wurde die Frage nach einem Radentscheid für Weimar nun offenbar mit JA beantwortet.
Am 14. April 2021 gibt es ein Online-Auftakttreffen. Dazu gab es folgende Einladung:
Hallo Fahrradbegeisterte und Interessierte an einer nachhaltigen Mobilitätswende in Weimar!
Worum geht`s beim Auftakt für einen Radentscheid in Weimar?
Wir wollen ein Bürger:innenbegehren für ein fahrradfreundliches und lebenswerteres Weimar, in dem alle von jung bis alt sicher und komfortabel mit dem Rad & zu Fuß von A nach B kommen, starten.
Du fragst dich, was ein Bürger:Innenbegehren ist? Infos dazu gibt's beim Auftakttreffen oder hier:
https://www.adfc.de/artikel/radentscheide-in-deutschland-1/Wer sind wir?
Aktuell sind wir eine bunt gemischte Gruppe von Einzelpersonen aus verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen, die sich in den letzten Monaten Gedanken gemacht haben, wie der Radentscheid Weimar aussehen kann. Jetzt brauchen wir euer vielfältiges Mitwirken!Wann geht’s los?
Darum laden wir Euch herzlich zum Auftakttreffen am 14. April 2021 um 20 Uhr ein, um gemeinsam Vision und Ziele zu entwickeln und eine Orga-Gruppe für die Umsetzung eines Bürger:innenbegehrens auf die Beine zu stellen.
https://meet.jit.si/radentscheid-ymrveröffentlicht: Martin Kohlhaas, Sonntag, 11.04.2021 in Mobilität, Weimar
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Radverkehr in Weimar
Wie ist der Umsetzungsstand des Weimarer Radverkehrskonzeptes?
Im März letzten Jahres hatte ich nach einer Partydiskussion zum Thema Radentscheid recherchiert und dabei auch das Radverkehrskonzept 2030 der Stadt Weimar behandelt.
Unter der Teilüberschrift „Was tun?“ hatte ich drei Punkte aufgelistet:
- bessere Aufbereitung des 68seitigen Dokuments
- interaktives Tracking der Maßnahmen
- als Radfahrende sichtbar werden (z. B. Critical Mass)
Da die Critical Mass in Weimar bisher immer noch nicht richtig funktioniert, habe ich nun den Schwung des Jahresbeginns genutzt, um die Idee hinter den ersten beiden Punkten anzugehen. Unter atelier-virtual.de/radverkehr-weimar/ habe ichalle Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept herausgezogen und diese auf einer Karte eingetragen (Stichwort Aufbereitung). Per E-Mail habe ich radfahrende Bekannte gebeten, den Umsetzungsstand der jeweiligen Maßnahmen zusammenzutragen.
Innerhalb von sehr wenigen Tagen konnte ich für 25 von 31 Maßnahmen einen Status eintragen (Stichwort Tracking).
Vielen Dank dafür an alle, die so schnell reagiert haben.
Erwartung vs. Ergebnis
Ich hatte das Ergebnis in etwa so erwartet. Mir scheint es allerdings so zu sein, dass es radfahrbezogene Baumaßnahmen an Stellen gab, die gar nicht im Radverkehrskonzept standen. Und auf der anderen Seite gibt es – das zeigten auch die Rückmeldungen – noch ganz viele Stellen mehr, die in Weimar problematisch sind.
Nächste Schritte
- Ganz konkret wird diese Liste im ADFC-Weimar beim Aktiventreffen im Februar (4.2.2020, 18:30 Uhr, Kipperquelle) diskutiert werden.
- Dabei ist ein Ziel, eine Rückmeldung der Stadt zum aktuellen „Fortschritt“ zu bekommen.
- Ich würde die Maßnahmenseite gerne um zwei Kategorien erweitern: Wunschliste (Rückmeldungen zu weiteren Problemstellen) und Positiv-Beispiele (so es die denn gibt)
Der Abschlussbericht zum Radverkehrskonzept trägt das Datum Dezember 2017 und ist damit jetzt ziemlich genau zwei Jahre alt. Wenn die Jahreszahl 2030 im Titel als Zielmarke dienen soll, dann bedeutet das noch 10 Jahre Zeit. Ich finde das gleichzeitig viel und wenig Zeit.
Viel Zeit, wenn ich die doch recht überschaubare Liste von 31 Maßnahmen dagegenhalte, von denen16 Maßnahmen in der Freigabe von Einbahnstraßen – also verkürzt gesagt der Montage eines Zusatzschildes – bestehen.
Wenig Zeit, wenn ich den Fortschritt der letzten zwei Jahre auf die kommenden zehn Jahre projiziere. Wenig Zeit auch, wenn ich das Ziel – Verbesserung des Radverkehrs – im Kontext der notwendigen Klimaschutzbemühungen (Reduzierung des verbrennergebundenen Individualverkehrs) sehe.Ginge es danach, dann müssten viel mehr Maßnahmen in diesen zehn Jahren umgesetzt sein.
Vielleicht bringt das neue Jahr hier etwas Dynamik in die Sache.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 13.01.2020 in Mobilität, Weimar · 2 Kommentare
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Wochenendbesuch in Südthüringen
Mit Bus und Bahn über'n Berg
Am Wochenende haben wir zu dritt meine Eltern in Schleusingen besucht. Üblicherweise passierte dies bisher als Autofahrt:
- Abfahrt Weimar
- Auffahrt A4 bei Gelmeroda
- Wechsel auf A71 am Erfurter Kreuz
- Abfahrt Schleusingen
→ Strecke ca. 100 km, Dauer ca. 1 h, Rückfahrt entsprechend umgekehrt.
Dieses Mal nahmen wir öffentliche Verkehrsmittel:
- Abfahrt Weimar Hauptbahnhof
- Umstieg Erfurt Hauptbahnhof
- Suhl: Umstieg in den Überlandbus
- Ankunft Schleusingen
→ Dauer ca. 2 h, Rückfahrt entsprechend umgekehrt.
Erkenntnisse/Erfahrungen
a) Ja, es gibt ziemlich gut abgestimmte Verkehrsverbindungen auch „übern Berg“ - gerade die Abstimmung von Bahn mit Bus hat mich positiv überrascht.
b) Zeit ist relativ. Die Fahrzeit ist doppelt so lang. Hier sehe ich jedoch mehrere „aber“:
- Erst seit der Fertigstellung der Autobahn (vermutlich 2003) gilt die ca. eine Stunde Fahrzeit für PKW. Bis dahin führte uns die Landstraßenvariante über Bad Berka, Kranichfeld, Stadtilm, Ilmenau, Schmiedefeld bis Schleusingen ebenfalls in einer Fahrzeit von durchschnittlich zwei Stunden.
- Gefühlt gingen die zwei Stunden in Bahn und Bus viel schneller vorbei, als die eine Stunde im Auto. Ich konnte lesen. Die Umstiege sorgten für Bewegung und Abwechslung. Ich konnte die Landschaft anschauen. Ich konnte Leute beobachten. Im Auto (meist als Fahrer) ist es eher langweilig. Wenn ich mich (Tempomat) auf 120 km/h einstelle, dann habe ich nichts weiter zu tun als zu lenken. Es gibt auf der Strecke 5 Tunnel (jeweils 80km/h) - da ist von Landschaft auch nichts zu sehen. Generell habe ich meist das Gefühl, es könnte schneller gehen.
c) Öffentlicher Verkehr wird nicht belohnt. Für drei Personen kam als Ticket realistisch nur das Thüringen-Ticket in Frage. Fahrpreis 39 Euro. Leider nimmt das Unternehmen Werrabus nicht am Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) teil, also für die Fahrt von Suhl nach Schleusingen nochmal 9 Euro für uns drei. Summe 96 Euro für Hin- und Rückfahrt. Im Vergleich mit der Autofahrt: 200 km bei einem Verbrauch von 10 Litern/100km bei einem Preis von 1,48 Euro/Liter = knapp 30 Euro offensichtliche Kosten ohne Berücksichtigung von KFZ-Steuer, -Versicherung, Reparaturen etc. Die realen Kilometerkosten werden bei uns etwas bei 50 Cent liegen. Das entspräche realen 100 Euro Kosten für die aktuelle Fahrt und würde im Vergleich schon ganz anders aussehen.
P.S. In der Recherche bei Google-Maps wurde die aktuelle verkehrsbedingte Fahrzeit mit 1,5 Stunden angegeben (aktuell Baustelle hinter Arnstadt - Stand 6.5.2019, 9:00 Uhr) die realen Fahrzeiten sind also sehr schwankend im Vergleich zu eher stabilen Fahrzeiten auf der anderen Variante.
P.P.S. Doppelt blöd: wenn das Auto in der Garage steht, während ich in der Bahn sitze, habe ich die Kosten für Steuern, Versicherungen, … trotzdem. Ein Argument mehr für kein Auto.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 06.05.2019 in Mobilität, Urlaub & Reise
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Autofrei
In meinem Geburtsjahr 1973 gab es wegen der Ölkrise in Westdeutschland staatlich verordnete autofreie Sonntage*. Wäre es jetzt – wegen der Klimakrise – nicht an der Zeit, diese wieder zu beleben?
Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums des Zusammenkommens der Deutschen Nationalversammlung in Weimar am 6. Februar 2019 waren weite Teile der Innenstadt abgeriegelt. Viele Bekannte haben das als wohltuende Ruhe empfunden.
Was spricht für zeitlich (und räumlich) begrenzte Fahrverbote?
- Gewohnheitsmäßige Autofahrende werden für einen Tag gezwungen, diese Gewohnheit zu verlassen. Sonntag mal nicht die zwei oder vier Kilometer zum Backshop und zurück. Das gibt sicher zu denken. Eventuell nehmen dann einige mal das Rad und nehmen diese Abwechslung auch positiv wahr. Dennoch würde dieser Punkt wieder die „Verzicht-Diskussion“ befeuern.
- Eine autofreie Zeit könnte neue Perspektiven und Möglichkeiten aufzeigen. Passt das Wetter, werden vermutlich Leute mit Rollerskates und Skateboards durch die Straßen fahren, andere Fuß- oder Federball spielen, eventuell sogar Picknick machen. Diese Situationen sind in Weimar nicht ganz unbekannt. Während der Genius-Loci-Wochenenden sind immer wieder Straßen und Plätze autofrei. Am beeindruckendsten fand ich (2018?) die Wirkung der (auto)-leeren Steubenstraße, die damit ausnahmsweise auch mal zum Verweilen einlud.
Gefunden aber nicht selbst miterlebt habe ich noch die Inliner-Nacht am 19.09.2008, bei der die Straßen rund um den Weimarhallenpark am Abend für Autos gesperrt waren.
Ein großer Teil der Verkehrsflächen ist für Menschen in der Stadt nicht nutzbar bzw. wird auch als gefährlich wahrgenommen. (Siehe Illustration von Karl Jilg bei utopia.de) Man hetzt über Ampeln (weil die Grünphasen zu kurz sind), ein gemütliches Sitzen im Café am Stadtring ist undenkbar (deshalb gibts da auch keine). Autofreie Zeiten/Zonen geben diese Flächen den Menschen zurück und ermöglichen vielfältigere Nutzungen.
* Laut Wikipedia fanden tatsächlich nur drei echt autofreie Sonntage statt.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 02.04.2019 in Klima, Mobilität
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Braucht Weimar einen Radentscheid?
Was ist ein Radentscheid und was passiert in Weimar hinsichtlich Radverkehrsinfrastruktur?
Zunächst zu Begrifflichkeit. Radentscheide tauchen in schöner Regelmäßigkeit in meinen Timelines auf (z.B. https://www.radentscheid-frankfurt.de/, https://volksentscheid-fahrrad.de/, https://radentscheid-darmstadt.de/, https://radentscheid-rostock.de/) mit Bitte um Teilnahme an Unterschriftensammlungen. Doch was ist das? Nach meinen Recherchen handelt es sich um Initiativen, die auf kommunaler oder Landesebene mit den Mitteln der Bürgerbeteiligung (Bürgerbegehren, Bürgerentscheid) erreichen wollen, dass Entscheidungen auf die politische Agenda gesetzt werden. Diese Initiativen sind in der Regel parteiunabhängig organisiert, es gibt Maßnahmenkataloge, Ziele etc. (Beispiele für die Formulierung von Zielen siehe Aachen oder Rostock).
Ist das was für Weimar? Was ist eigentlich der Stand in Weimar?
In Weimar gibt es im Rahmen der Lokalen Agenda 21 ein Radverkehrskonzept seit 1997 ergänzt durch einen Grundsatzbeschluss zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2008 (beschlossen 2009). Im Jahr 2016 gab es ein Bürgerforum zur Aktualisierung der Schwerpunkte und Ziele und zuletzt im Januar 2018 einen einstimmigen Beschluss des Stadtrates zum Radverkehrskonzept.
Da scheint also schon alles in die richtige Richtung zu laufen. Es ist allerdings nicht ganz einfach, sich inhaltlich einen Überblick zu verschaffen. Rund um die Pläne zur Umgestaltung des Sophienstiftsplatzes (Shared Space vs. Ampeln) gab es wieder mehr Beiträge rund um das Thema zu finden.
Wenn ich den Rathauskurier nach den Begriffen Radverkehr oder Fahrrad durchsuche (Suche in PDF-Ausgaben von 2019, 2018 und 2017), dann finden sich diese in 11 von 50 Dateien und dann in drei Kategorien:
- im Bereich aus den Fraktionen bei B90/Die Grünen mit Forderungen oder Berichten zu Anfragen im Stadtrat
- zum Thema Fahrradsicherheit (Forderung nach Beleuchtung, Fahrradmarkierung …)
- zum Thema Stadtradeln
Auf der Website der Stadt finden sich das Radverkehrskonzept und ein paar weitere offizielle Dokumente, aber darüber hinaus keine aktuellen Informationen.
Auf der Website des ADFC-Weimar gibt es eine Meldung von März 2018.
Fahrradklima
Parallel wird vom ADFV alle zwei Jahre im Fahrradklima-Test die Stimmung zum Radfahren via Online-Fragebogen eingeholt. Zahlen für Weimar gibt es aus der Befragung von 2016 (Gesamtbewertung 4.2). Die Ergebnisse der Befragung von 2018 werden für Frühjahr 2019 erwartet.Und nun – Radentscheid?
Ich denke Weimar braucht keinen Radentscheid. Was Weimar braucht ist eine nachvollziehbare Kommunikation mit regelmäßigen Updates. Es kommen ja immer wieder neue Bürger*innen in die Stadt, oder Leute kommen frisch mit dem Thema Radfahren in Berührung (z.B. weil die Kinder in die Schule fahren) oder Leute werden durch FridaysForFuture inspiriert, auf das Fahrrad umzusteigen oder es zumindest häufiger im Alltag zu nutzen. Wer sich dann informieren will hat es nicht leicht, sich auf den aktuellen Stand zu bringen. Und nicht zuletzt ändern sich die Rahmenbedingungen und damit die Bewertung von notwendigen Maßnahmen von Jahr zu Jahr.
Was tun?
- Das Radverkehrskonzept 2030 ist ein 68seitiges eher sperriges Dokument. Es könnte eine knackige Aufbereitung gebrauchen, in der die geplanten Maßnahmen besser erkennbar sind - eventuell Online als Website mit interaktiver Stadtkarte etc.
- Das Radverkehrskonzept 2030 ist ein totes Dokument. Was fehlt ist ein Tracker über Maßnahmen, die schon abgeschlossen sind, Maßnahmen, die gerade in Arbeit sind, Maßnahmen, die in Planung sind (mit Zielzeit) usw. (so etwas wie der SZ-Koalitionstracker könnte helfen, einen schnellen Überblick zu haben)
- Mitmachen.
- Als RadfahrerIn kann jedeR Probleme oder Mängel im Thüringer Radwegenetz online melden - das geht auch in der Radroutenplaner-App.
- Wir können zeigen, dass wir viele sind. Mit Critical-Mass-Veranstaltungen besteht die Chance, dass die Bedürfnisse der Radverkehrsteilnehmer*innen auch mal in der Presse landen (nicht nur als Forderungen nach Helmpflicht …).
… und wir können diejenigen unterstützen, die sowieso Lobbyarbeit „pro Rad“ machen (z.B. ADFC) - oder bei Wahlen prüfen, wer sich für mehr und besseren Radverkehr einsetzt und entsprechend unsere Kreuzchen machen - zum Beispiel am 26. Mai zur Wahl des Stadtrates.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 18.03.2019 in Klima, Mobilität · 2 Kommentare
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Radfahren – Beobachtung am Wegesrand
Aus der Serie „Gedankensplitter“
Man muss das mit den Feldrandheclen oder Baumreihen an Fahrradwegen durchs Land ja nicht wegen des Klimas machen, es ist einfach angenehmer, am Wegesrand Bäume oder Sträucher zu haben. Die spenden Schatten und nehmen den Seitenwind etwas weg.
Ich bin mir sicher, dass es für die meisten Klimaschutzmaßnahmen Begründungen und Argumente gibt, bei denen es nicht um das Wegnehmen von etwas, um Einschränkungen geht, sondern um den Gewinn von Lebensqualität.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 13.08.2018 in Klima, Mobilität, Urlaub & Reise
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I fixed it!
Nach einer Sonnenfolienmontage und einer Scheibenwischermotor-Reparatur waren die Befestigungen der Heckklappenverkleidung im Eimer.
Die jeweiligen Werkstätten haben sich natürlich bei Montage und Demontage keine wahnsinnige Mühe gegeben, so dass die Verkleidung nur noch am seidenen Faden hing und ständig abfiel. Zum Glück gibt es das Internet und da gibt es ja alles. Das Reparaturset für die Heckklappe.
Das hgabe ich bestellt und konnte heute alles wieder gut befestigen.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Samstag, 17.05.2014 in Mobilität, Selbermachen
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London-Brighton per Bahn
Die gleiche Strecke drei Mal jeweils im Abstand von 30 Jahren gefilmt. Super Video, schöner Soundtrack. Mich würde jetzt noch interessieren, wie es wirken würde, wenn die Geschwindigkeiten nicht synchonisiert wären, sondern im gleichen Verhältnis der Fahrzeiten, also dass man sieht, wie viel schneller man 2013 gegenüber 1953 ist.
Gefunden bei motherboard. Für den Titel der Chemical Brothers gab es vor Jahren schon mal ein sehr cooles Video.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Dienstag, 03.09.2013 in Mobilität
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Auswertung Rennsteig-Staffellauf 2012
Laufen ist ein toller Sport. Man hat kaum Materialeinsatz und ist nah an der Natur. Also total umweltverträglich. Vor gut zwei Wochen lief ich zum vierten Mal eine Etappe auf dem Rennsteig und konnte es im nachhinein nicht lassen, mir mal die Fahrstrecken im Vergleich zur Laufstrecke anzusehen. Wenn ich die Zahlen so ansehe und mich an die Parkplätze an den Wechselstellen erinnere, so handelt es sich beim „längsten Klassiker Deutschlands“ fast mehr um ein Motorsport- als um ein Laufereignis.
An der Logistik unserer Staffel waren unmittelbar vier PKW beteiligt, um die 10 Starter und einen zusätzlichen Radbegleiter jeweils zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen. Die Herausforderungen liegen auf der Hand. Es geht um einen Zeitraum von 5:00 bzw. 6:00 Uhr morgens bis ca. 22:00 Uhr abends auf einer Strecke von ca. 230 Kilometern. Auf vielen Streckenabschnitten gibt es nur mäßigen bis keinen Handyempfang, was eine Koordination erschwert. Bis auf den Massenstart am Morgen gibt es unterwegs immer weiter auseinandergezogene Startzeiten, was Gruppentransporte nahezu unmöglich macht. Ein Team hat mindestens 10 Personen zzgl. Radbegleiter, die man auch in einem normalen VW-Bus nicht gemeinsam unterkriegt und nicht immer haben alle Team-Mitglieder den ganzen Tag Zeit, die komplette Strecke mitzumachen und steigen erst auf späteren Etappen ein.
Dennoch: Dieser ganze Tross von Fahrzeugen der Teams, von Organisatoren, Presse und Besuchern stellt schon eine große Belastung dar und das einerseits für die an der Strecke liegenden Gemeinden und mit Sicherheit für die Natur entlang des Rennsteigs.
Wir haben jetzt wieder ein knappes Jahr Zeit, die Logistik für das nächste Jahr neu zu erfinden, um dann mit gleichem Spaß aber (viel) weniger Autokilometern ins Ziel zu kommen.
Ich würde mich über eine Kontaktaufnahme anderer Teams freuen, um deren Logistik ebenfalls grafisch zu erfassen. Vielleicht gibt es ja schon optimierte Lösungen, die man schon im Vorfeld austauschen kann.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 27.06.2012 in Infografik, Mobilität, Sport · 2 Kommentare
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Mit dem iPad im Urlaub
Erfahrungsbericht aus Portugal
In diesem Jahr führte uns unser Urlaub nach Portugal. Hinahrt per Bahn (via Frankfurt, Paris, Irun nach Lissabon). Rückflug ab Faro. Der sonst obligatorische Laptop wurde diesmal durch das iPad ersetzt, womit sich große Hoffnungen verbanden, was das unterwegs-netzwerken anging. Nachfolgend erste kurze Einschätzungen nach der Rückkehr:
1. Internet
Verbindung zum Netz war da, Guthaben wurde aufgebraucht, aber nur durch Karten-App. Keine Verbindung über Safari oder Mail möglich. Zum Glück immermal Zugriff auf WLANs gehabt.2. Lesen
Verschiedene Testbücher heruntergeladen und ausprobiert. Letztendlich bei textunes am liebsten hängen geblieben. Lesen per scollen im Kapitel viel angenehmer als seitenbasiertes Lesen. Lesen in der Dämmerung richtig gut, weil Display hell bleibt. Lesen in der Sonne schlecht bis unmöglich. Problem ist die Handhabe der gekauften Titel: Weitergabe an Freunde, etc. bei Büchern viel flexibler. Hier muss sich was tun. In der Ferienwohnung war zudem eine super Bibliothek, daher keine gesteigerte Notwendigkeit für eBooks.3. Navigation
Wenn man sich in der FeWo die Karten für die nächste Tagestour schonmal per WLAN vorauslädt, dann kann man prima seinen Weg durch komplett unbekannte Gegenden finden und auch Schleichwege fahren, ohne Angst sich zu verfahren. Die Hybridansicht stellte sich dabei als die beste Variante heraus.
4. Unterhaltung
Stundenlanges Spielen ist garantiert. Quengelnde Kinder sind damit zwar nicht komplett ausgeschlossen, aber es gibt eine Beschäftigung, die immer geht. Die Batterielaufzeit ist gigantisch. Nachts aufgeladen hält das iPad mit Sicherheit denn ganzen Tag durch - bei voller Nutzung. Schaltet man es nur hin und wieder mal ein, dann hält es mehrere Tage. GPS-Informationen brauchen richtig Strom, aber auch da hält die Batterie gut durch.5. Arbeit
Es beruhigt. Mails abrufen geht in jeder WLAN-Zone wunderbar und so hat man immer den Überblick, daß alles ruhig ist. insofern verspürt man gar keine Lust auf Arbeit und es ist nicht so, das man nicht den Kopf frei bekommt. Der vorab geladene HTML-Editor mit FTP kam also gar nicht zum Einsatz.6. Fotos
Der einzige Punkt, der diesmal nicht getestet werden konnte: das "Camera Connection Kit" kam einen Tag zu spät und lag den Urlaub über bei der Spedition. Der erste Einsatz zu Hause hat aber gezeigt, das das genau das richtige gewesen wäre, um die Karten der Kameras täglich auszulesen und Bilder nach Hause zu mailen ... Hier warten wir den nächsten Urlaub für den Praxistest ab.Insgesamt ist das iPad im Urlaub ein guter Laptop-Ersatz. Es spart Gepäck, kann immer dabei sein und bietet die wichtigen Funktionen für unterwegs. An der optimalen App-Auswahl kann noch gefeilt werden (Ofline-Wörterbuch, Offline-Karten, bessere Sternegucker-App). Dazu später sicher noch mehr Details.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Sonntag, 25.07.2010 in Mobilität, Technik, Urlaub & Reise · 2 Kommentare
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Hänger im Einsatz
Heute gab es wieder zwei Hängereinsätze
Zuerst das Schlagzeug zur Zeugnisausgabe und wieder zurück. Hat alles gepasst. Dann noch der komplette Wocheneinkauf. Bei beiden Fahrten hatten wir Glück mit dem Wetter – alles blieb trocken. Jetzt muss aber unbedingt eine Abdeckplane her, da die Wolldecken doch etwas arg improvisiert aussehen. – Das Auto steht in der Garage.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 09.07.2008 in Mobilität, Status
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Der Anfang vom Ende …
Wie schon angekündigt, gab es noch ein Update. Das kam dann auch gestern per Post. Unser neuer Fahrradanhänger.
Ich hab ihn gleich zusammengebaut und mal eine Testfahrt zum Obi gemacht. Ich kann nicht meckern. Der Hänger hat eine super Straßenlage und ist auch im Gelände absolut stabil. Auf Asphalt war er total leise, allerdings auf Waldwegen oder Kopfsteinpflaster macht er echt Lärm und wird fast zur Belästigung für Fußgänger, etc. Besonders geklappert hat der Ständer, welchen ich dann gleich mal mit Klebeband versorgt habe.
Heute morgen gings dann zum Einkauf (gestern abend wollte ich nicht mehr, egen der Hitze). Auch das ist kein Problem. Eine normale Einkaufs-Klappkiste und zwei Getränkekisten haben locker Platz. Jetzt wünsche ich mir nur noch eine durchgängige Polsterung innen, um das Klappern zu beseitigen. Die Wolldecke ist da nicht so stylisch... Also hin durch die Stadt, auf dem Weg die Kinder zur Schule gebracht, zurück durch den Park. Um diese Zeit noch echt frische Luft und kein Mensch unterwegs. Angenehm. Jetzt muss ich das nur noch konsequent benutzen (Regen, Kälte, Schnee, ...), dann könnte das der Anfgang vom Ende des eigenen Autos sein, welches wir im Moment nur noch für größere Ausfahrten mit der ganzen Familie, Dienstreisen (wenn Bahn nicht geht) und Einkäufe nehmen. Erstere Fahrten lassen sich auch über Teilauto, etc. abdecken und letzteres kann der Hänger übernehmen.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Mittwoch, 02.07.2008 in Mobilität, Status
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Um die Woche noch voll zu machen: Der Beitrag im Verbrauchertipp am Freitag beschäftigte sich mit der Möglichkeit von Ausgleichszahlungen für Flüge zugunsten von Klimaschutzprojekten. (hören, lesen)
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Samstag, 24.11.2007 in Gefunden, Mobilität, Urlaub & Reise
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Sauber Urlaub
Heute haben wir unseren Sommerurlaub gebucht.
Über renatour.de. Anreisen werden wir mit der Bahn. Vor Ort: mal sehen. Wandern, Fahrräder ausleihen (und benutzen), baden?, lesen. Wohin es geht wird nicht verraten. Aber es gibt einen Reisebericht im August.
veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Freitag, 02.03.2007 in Mobilität, Urlaub & Reise
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