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  • Wenn der Weltuntergang kommt: Holt ein Filmteam!

    veröffentlicht: Martin Kohlhaas, Montag, 14.11.2011

    Ich hatte kürzlich die Gelegenheit in eine Filmproduktion hineinzuschnuppern und habe dabei Einblicke in eine Welt bekommen, die für viele Situationen „hier draußen“ ein Vorbild sein könnte.

    1. Das Set ist eine temporäre Bedarfsgemeinschaft

    Viele starke Charaktere treffen hier aufeinander. Eigentlich mag keiner den anderen so richtig, aber alle sitzen im selben Boot und wollen/müssen gemeinsam ein Ziel erreichen. Also reißen sich alle zusammen und es herrscht eine grundsätzlich bemüht freundliche Atmosphäre. Hilfreich ist dabei sicher, dass es ganz klare Hirarchien gibt.

    2. Koordination at it’s best.
    Man schaue sich die Drehpläne, Dispositionen, Setlisten, etc. an – hier wird von Tag zu Tag neu organisiert, geplant, koordiniert. Wann immer eine Katastrophe auf uns zu rollt, sei es das nächste Hochwasser, ein Vulkanausbruch oder was auch immer - holt ein Filmteam. Die kriegen da Ordnung rein.

    3. Problemlösung als Normalfall
    Natürlich geht ständig etwas schief. Das Wetter spielt nicht mit, Darsteller stecken im Stau, eine leere Batterie an einem wichtigen Gerät, ein fehlender Schlüssel. Die Gelegenheiten für auftretende Probleme sind endlos. Und warum klappt es doch? Ich glaube, weil gar nicht versucht wird, die Probleme zu vermeiden. All diese Sachen werden als „normal“ hingenommen. Das Besondere ist einfach, dass es Strategien gibt, diese Probleme zu bewältigen. Es wird umdisponiert, es gibt immer Leute, die man schnell zum Baumarkt/Hausmeister/was immer schicken kann, um das nötige Teil zu besorgen, wenn sie es nicht gleich selbst kreativ beheben können. Das Scheitern wird sozusagen immer mit einkalkuliert. Das Filmteam geht nicht davon aus, dass alles glatt läuft, deshalb ist dann auch niemand geschockt, wenn mal was passiert. Und deshalb können dann auch immer noch konzentrierte und funktionierende Entscheidungen getroffen werden.

    Wenn man also so eine Situation beobachten darf, dann kann man nichts weiter haben als Vertrauen. Und dieses Vertrauen geht mir ab, wenn ich die Strategien der Krisenmanager im „normalen Leben“ beobachte.

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